Gehirn-Computer-Schnittstelle und KI ermöglichen es ALS-Patienten, in Echtzeit zu sprechen

16. Juli 2025 um 09:18:47
Annapaula Nollert

Ein Forschungsteam der University of California, Davis, hat eine innovative Neuroprothese für Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) entwickelt. Sie soll es Erkrankten, die ihre Sprachfähigkeit verloren haben, wieder möglich machen, in Echtzeit Gespräche zu führen. Im Magazin Nature publizierten die Wissenschaftler eine Arbeit, die den Fall eines Patienten mit schweren Sprechstörungen dokumentiert, der mithilfe eines experimentellen Brain-Computer-Interfaces (BCI) erfolgreich behandelt werden konnte. Das BCI wurde in die Sprachregion des Gehirns implantiert, um neuronale Signale zu messen.
Die Signale werden mithilfe fortschrittlicher KI-Algorithmen innerhalb von etwa 40 Millisekunden in hörbare Sprache umgewandelt, was nahezu Echtzeit entspricht. Fast 60 Prozent der synthetisierten Wörter wurden dabei richtig erkannt. Der Patient kann außerdem seine Stimme modulieren, hörbar Fragen stellen, Wörter betonen und sogar einfache Melodien singen. Trainiert wurde der Algorithmus mit Daten, die gesammelt wurden, während der Patient versuchte, Sätze nachzusprechen, die ihm auf einem Bildschirm angezeigt wurden. Die Stimme der KI basiert auf Aufnahmen des Mannes vor seiner Erkrankung.
Das Team ist zuversichtlich, dass diese Art von BCI noch weiter verbessert werden kann und somit vielen Menschen helfen wird, ihre Stimme zurückzugewinnen. Mehr Details könnt ihr bei t3n nachlesen.