top of page

Suchergebnisse

1807 Suchergebnisse für „“

  • Künstliche Intelligenz und das (Deutsche) Museum der Zukunft | Session | 1E9.community

    Die Chancen, aber auch die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz sind vielfältig und spannend. Am Beispiel des Museums der Zukunft lässt sich eindrucksvoll zeigen, wie KI-Technologien das Besuchserlebnis revolutionieren können, sei es durch interaktive Ausstellungen oder durch verbesserte Barrierefreiheit. Gleichzeitig lernen wir hier, welche Maßnahmen für den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI erforderlich sind. Diese Einblicke sind nicht nur für Museen relevant, sondern bieten auch wertvolle allgemeine Erkenntnisse zur Anwendung von KI in anderen Bereichen.- Festival der Zukunft 2024 Das Programm 2024 Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München! Einloggen, um Favoriten zu speichern Panel Discussion Arts & Culture, Society, Artificial Intelligence ★ ☆ Hinzugefügt Künstliche Intelligenz und das (Deutsche) Museum der Zukunft 29.6.24, 11:15 - 12:00 Yard Stage Die Chancen, aber auch die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz sind vielfältig und spannend. Am Beispiel des Museums der Zukunft lässt sich eindrucksvoll zeigen, wie KI-Technologien das Besuchserlebnis revolutionieren können, sei es durch interaktive Ausstellungen oder durch verbesserte Barrierefreiheit. Gleichzeitig lernen wir hier, welche Maßnahmen für den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von KI erforderlich sind. Diese Einblicke sind nicht nur für Museen relevant, sondern bieten auch wertvolle allgemeine Erkenntnisse zur Anwendung von KI in anderen Bereichen. Annette Lein Deutsches Museum Wolfgang Kerler 1E9 Denkfabrik GmbH Sandra Kittmann Deutsches Museum Arne Frölich 3pc Neue Kommunikation gmbH Felicitas Ferch Fraunhofer-Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« < Vorherige Session Programm 2024 - Übersicht Nächste Session >

  • Alisa Gerster, Planted | Events | 1E9.community

    - Community Speaker Profile Alisa Gerster Gebietsleitung Bayern Planted Website - < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Susanne Schöb, CRITICAL FRIENDS gGmbH | Events | 1E9.community

    Su möchte positiven Impact kreieren und liebt es, an Lösungen für globale Herausforderungen zu arbeiten. Sie ist Gesellschaftswissenschaftlerin, nimmt dadurch eine systematische Perspektive ein und hat die Wirtschaft als den wirksamsten Hebel für Veränderung für sich identifiziert. Als Nachhaltigkeits- und Innovationsberaterin hat sie Transformationsprozesse begleitet und an der strategischen Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitskonzepten gearbeitet. Als Teil des TEDxYouth@München Curationboard ist es ihr ein Anliegen jungen Menschen eine Plattform zu bieten. Mit der Gründung von CRITICAL FRIENDS gGmbH verbindet sie beide Welten und empowerd junge Mitarbeitende in Unternehmen nachhaltige Transformation von innen zu initiieren, zu begleiten und anzuleiten. Community Speaker Profile Susanne Schöb Co-Founder CRITICAL FRIENDS gGmbH LinkedIn Su möchte positiven Impact kreieren und liebt es, an Lösungen für globale Herausforderungen zu arbeiten. Sie ist Gesellschaftswissenschaftlerin, nimmt dadurch eine systematische Perspektive ein und hat die Wirtschaft als den wirksamsten Hebel für Veränderung für sich identifiziert. Als Nachhaltigkeits- und Innovationsberaterin hat sie Transformationsprozesse begleitet und an der strategischen Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitskonzepten gearbeitet. Als Teil des TEDxYouth@München Curationboard ist es ihr ein Anliegen jungen Menschen eine Plattform zu bieten. Mit der Gründung von CRITICAL FRIENDS gGmbH verbindet sie beide Welten und empowerd junge Mitarbeitende in Unternehmen nachhaltige Transformation von innen zu initiieren, zu begleiten und anzuleiten. < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Mönche und Aliens: Der Alien-3-Film, den ihr leider nie sehen durftet | 1E9.community

    Der dritte Teil der Alien-Filmsaga ist einer der umstrittensten. Von vielen Fans und Kritikern wird er bis heute verdammt. Dabei... 27. April 2022 Mönche und Aliens: Der Alien-3-Film, den ihr leider nie sehen durftet Der dritte Teil der Alien-Filmsaga ist einer der umstrittensten. Von vielen Fans und Kritikern wird er bis heute verdammt. Dabei hat er eine faszinierende Entstehungsgeschichte und hätte einer der bizarrsten Science-Fiction-Filme überhaupt werden sollen. Von Michael Förtsch Vincent Ward stand mitten auf einer Autobahn, als ihm die Idee seines Lebens kam. „Ich hatte gerade eine der mittelalterlichen Festungsstädte besucht“, versucht sich der Filmemacher in einem Gespräch mit dem Artikelautor zu erinnern. Denn es ist schon Jahrzehnte her, dass der Neuseeländer als Rucksacktourist durch Deutschland wanderte. Seit jeher war er von der Kunst, Kultur und Historie Mitteleuropas fasziniert. Er sei gerade aus einer Stadt gekommen, an deren Namen er sich nicht mehr erinnert. Von den altertümlichen Mauern, den Fachwerkhäusern und all den historischen Eindrücken überwältigt, habe er dann versucht, mit seinem dicken Rucksack eine Straße zu überqueren. „Dumm, naiv und wie ein Roboter“, sagt er, sei er auf den Asphaltstreifen gelaufen. Erst als er auf der mittleren Spur stand, links und rechts hupende Autos und LKW an ihm vorbeischossen, habe er realisiert, dass er auf eine Autobahn geraten war. „Ich steckte fest wie eine Kuh in einem Käfig“, erinnert sich Ward lachend. „Plötzlich fragte ich mich, wie es jemandem gehen würde, der vom 14. Jahrhundert ins 20. Jahrhundert geschmissen wird.“ Er selbst schaffte es schließlich nur mit Ach und Krach auf die andere Seite ohne an- oder umgefahren zu werden. Wobei auch Vincent Ward nicht gerade umgeben von Technologie aufgewachsen ist. Seine Jugend verbrachte er mehrheitlich auf einer Farm nahe Wellington in Neuseeland, wo er, wie er selbst sagt „nichts Anständiges“ gelernt hat. Wohl auch daher entschied er sich Mitte der 1980er und inspiriert von seinem Autobahnerlebnis einfach mal einen Film zu drehen. Das Ergebnis war The Navigator: An Odyssey Across Time , der heute als Kult-Klassiker gilt. Ward erzählt in The Navigator von einer Gruppe keltischer Dorfbewohner, die von einem hellsichtigen Mönchsjungen angeleitet durch einen mysteriösen Tunnel in die 1980er geraten. Die Geschichte wird in sphärischen und traumgleichen Bildern erzählt, deren Produktion ein ziemlicher Kraftakt war. Denn als Kulissen hatte sich der Erstlingsregisseur schwer zugängliche Berghänge und Täler ausgesucht, was den Transport von Ausrüstung und Crew zu einem Albtraum machte. Außerdem waren kurz vor Drehbeginn aufgrund einer Steuerreform in Neuseeland einige der Investoren abgesprungen. Mehrmals drohte das Filmprojekt daher zu scheitern. Aber Ward setzte alles daran, den Film fertigzustellen und hatte letztlich Erfolg – mehr als er erwartet hatte. Ich steckte fest wie eine Kuh in einem Käfig. Vincent Ward Als The Navigator: An Odyssey Across Time im Jahr 1988 in die Kinos kam, wurde er von der Kritik gefeiert. Zumindest in Europa, Neuseeland und Australien. Er erhielt zahlreiche Preise. In den USA hingegen ging der abstrakte Film mehrheitlich unter. Dennoch wurde er in einigen kleinen Kinos gespielt. Und in einem saß eines Abends der Hollywood-Produzent Walter Hill. Und was er da sah, das gefiel ihm. So sehr sogar, dass er seinem Kollegen David Giler befahl, sich The Navigator unbedingt auch anzuschauen. Denn Hill glaubte, mit Ward nun den Regisseur gefunden zu haben, der den beiden aus einer Misere helfen und den Film drehen könnte, der beiden seit zwei Jahren Kopfzerbrechen bereitet. Nämlich Alien 3 . Die Geburt Alien war ein Überraschungserfolg, den so niemand kommen gesehen hatte. Mitte der 1970er war der Special-Effects-Amateur Dan O’Bannon ein Teil des Teams, das geführt vom chilenischen Filmemacher Alejandro Jodorowsky das Science-Fiction-Epos Dune: Der Wüstenplanet auf die Leinwand bringen sollte. Jedoch scheiterte das Projekt glorios . Zu Hause in Los Angeles begann O’Bannon daher eine alte Drehbuchidee weiterzuspinnen, die er Jahre zuvor hatte. Er schrieb eine Geschichte über einen Weltraumfrachter, einen mysteriösen Planetoiden und ein außerirdisches Wesen, das die Crew terrorisiert. Aus dem zunächst There’s Someting On Our Spaceship , dann Star Beast getauften Skript wurde binnen mehrerer Monate ein Drehbuch, das auf dem Tisch von Hill und Giler von Brandywine Productions landete. Sie sahen darin Potential für einen netten Horror-Slasher, der sich mit dem richtigen Regisseur, etwas Nacharbeit und einem markanten Titel zu einem Hit formen ließe. Die Produzenten behielten Recht. 1979 kam die Geschichte als Alien in die Kinos, gedreht von Regisseur Ridley Scott und mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle der Ellen Ripley. Der Film war ein Erfolg und beeindruckte, schockierte und traumatisierte so manche Zuschauer. Insbesondere das Titel-gebende Alien -Wesen, das Xenomorph des Schweizer Künstlers H.R. Giger, sorgte dafür, dass der Film dem Publikum lange in Erinnerung blieb. Das Filmstudio 20th Century Fox und die Produzenten wollten mehr. Sieben Jahre später folge daher Aliens , der von James Cameron gedreht und geschrieben wurde. Er spann die Geschichten von Ellen Ripley nicht als reinen Horror, sondern einen vom Vietnam-Krieg inspirierten Action-Horrorfilm fort, der mindestens ebenso viel Eindruck hinterließ wie das Original. Bis heute streiten Fans der Saga, welcher der beiden Filme „der bessere“ ist. Große Windmühlen innerhalb der Raumstation sollten für die Luftzirkulation sorgen. Über ihnen sollten sich große Räume gleich eines Kirchenschiffes auftun. Ⓒ 20th Century Fox / Stephen Ellis / Wayward Films Das Filmstudio 20th Century Fox drängte daher, die Alien -Reihe schnell weiterzuführen und dabei idealerweise die Geschichte von Ripley abzuschließen. Denn Sigourney Weaver war zwischenzeitlich zu einer Berühmtheit geworden und drohte, höhere Gagen zu verlangen, als es dem Studio lieb war. Noch dazu vermarktet sich das Ende einer Trilogie stets gut. Das Produzenten-Duo Walter Hill und David Giler hoffte darauf, die Rezeptur von Camerons Aliens für einen dritten Alien -Film reproduzieren zu können. Mit einer neuen Kulisse, einem neuen Genre-Einschlag und nochmals mehr der Xenomorph-Kreaturen. Hill und Giler fragten daher unmittelbar Scott und Cameron an. Aber beide standen wegen anderer Projekte nicht zur Verfügung. „Ich hatte andere Dinge, die ich tun wollte“, sagte Cameron in einem Interview mit dem Magazin Starlog . Daher sponnen Hill und Giler selbst erste Ideen zusammen. Schließlich waren sie erfahrene Autoren und hatten ihren Teil dazu beigetragen, das Drehbuch zum ersten Alien -Film in Form zu bringen. Aber Lust hatten sie nicht darauf. „Das Studio wollte noch einen [ Alien -Film]“, sagte Hill in der Ausgabe #12 von Film International . „David und ich hatten es ein bisschen satt und wollten es hinter uns bringen.“ Den beiden spukten klischeehafte Bilder davon im Kopf herum, wie Ellen Ripley eine neue Alien-Spezies durch eine Blade-Runner -artige Metropole jagt. Auch gab es den Einfall, ein Godzilla-artiges Xenomorph New York City angreifen zu lassen. Aber für diese Einfälle konnten sie sich die Produzenten nicht einmal selbst begeistern. Im September 1987 wandten sich Hill und Giler, die zeitweise mit der Idee eines auf zwei Filme aufgeteilten Alien-3 -Films spielten, deswegen an den gerade hoch gehandelten Neuromancer -Autor William Gibson. Sie glaubten, dessen düstere, dreckige und pessimistische Cyberpunk-Ästhetik könnte gut zu Alien passen. Bis zum Frühjahr 1988 verfasste der Autor auf Basis einer 16-seitigen Ideensammlung der beiden Produzenten eine überdrehte Science-Fiction-Parabel auf den kalten Krieg, die er selbst als „den Versuch eines Romanautors“ bezeichnet , der „im Kino Halt gewinnen will“. Eine Weltraum-Sozialisten-Republik namens Union of Progressive Peoples mit einer riesigen Raumstation, genetische Experimente und ein Alien-Virus kommen vor, das aus infizierten Menschen und Affen fertig ausgewachsene Xenomorph platzen lässt. Aber „wirklich gut war das nicht“, sagte Gibson später. Zu chaotisch, opulent und teuer wäre seine Vision gewesen, urteilten zudem Hill und Giler. Mehrfach schrieb Gibson das Skript um und dampfte es ein. Letztlich beendete ein Autorenstreik die Zusammenarbeit der Produzenten mit Gibson. Natürlich war Gibson nicht der einzige Autor, der Interesse hatte, an einem Hollywood-Film zu arbeiten. Der mittlerweile für die Produzenten als potenzieller Regisseur gehandelte Renny Harlin, der gerade durch Nightmare on Elm Street 4 ins Scheinwerferlicht gerückt war, empfahl den Near-Dark -Autor Eric Red. Der schrieb binnen zwei Monaten ein obskures Drehbuch , dessen Geschichte in der Raumstation North Star angesiedelt ist, die unter einer riesigen Kuppel eine Nachbildung des mittleren Westens der USA beherbergt – mitsamt Feldern, Farmhäusern und Traktoren. In einem geheimen Biolabor der Station sollte jedoch auch mit Alien-DNA an Bauernhoftieren gearbeitet werden. Folglich müssen sich die Bauern bald Xenomorph-Kühen, -Schweinen und -Hühnern stellen. Ellen Ripley sollte in dem Drehbuch nicht vorkommen, sondern ein Cyborg-Soldat namens Sam Smith, da unklar war, ob Weaver weiterhin an Alien 3 beteiligt wäre. Eine Verfolgungsszene der sogenannten Wooden-Planet-Fassung von Alien 3 sollte in einer gigantischen Bibliothek stattfinden, die letztlich in Flammen aufgeht. Ⓒ 20th Century Fox / Stephen Ellis Das Drehbuch kam nicht gut an und auch Eric Red bezeichnet es in der Rückschau als „ein Stück Müll“. Daher engagierten Hill und Giler den späteren Pitch-Black - und Riddick -Autor David Twohy. Der lieferte 1989 ein Skript, das sich um einige Neuankömmlinge und eine Medizinerin auf einer Gefängnisraumstation in der Erdumlaufbahn namens Moloch Island dreht. „Ein Fleck Hölle, wo eigentlich der Himmel sein sollte“, heißt es im Skript. Gefangene arbeiten dort in Stahl- und Eisenhütten, die Erze aus Asteroiden verarbeiten. Außerdem werden die Gefangenen für Experimente mit Kreaturen missbraucht, deren DNA eingeschlossen in einem Asteroiden gefunden wurden. Diese Wesen brechen jedoch aus und marodieren letztlich durch die Zellenblöcke und Gefängnisanlagen. Wir machen den Film nicht ohne Sigourney. Joe Roth Ausgerechnet dieses Skript gefiel Sigourney Weaver. Daher war der größte Kritikpunkt nun: Ripley fehlt. „Wir machen den Film nicht ohne Sigourney“, sagte 20th-Century-Fox-Chef Joe Roth in einem Bericht von Entertainment . Also fand Twohy bei einer Überarbeitung eine Möglichkeit, sie in die Geschichte einzuflechten. Nun brauchte es nur noch einen Regisseur. Denn zwischenzeitlich hatte sich Renny Harlin verabschiedet, da er keines der Drehbücher mochte – und drehte stattdessen wenig später Stirb Langsam 2 . Zu diesem Zeitpunkt hatten Walter Hill und David Giler jedoch bereits jenen bislang kaum bekannten Regisseur namens Vincent Ward als Kandidaten für den Regiestuhl ausgemacht. Schwer zu kriegen Obschon Vincent Ward mit The Navigator einiges an Aufmerksamkeit erregt hatte, war er für das Produzenten-Duo nicht einfach zu finden. Denn nach seinem ersten großen Erfolg, gab er all seine Ersparnisse für Recherchereisen für eine Filmidee aus und lebte daher zeitweilig in einem mickrigen Kellerappartement. Das Angebot aus Hollywood hätte ad hoc all seine finanziellen Probleme gelöst. Dennoch lehnte Ward die Offerte ab – wie auch schon andere vorher. „Viele haben mich angerufen, wollten mit mir reden. Steven Spielberg gehörte dazu“, so Ward. Das hatte nicht mit Arroganz zu tun, so der Regisseur, sondern eher mit Ehrfurcht. Er glaubte, dass er nicht für Hollywood bereit war, ihm die Erfahrung und die „richtigen Drehbücher für all das“ fehlten. Das Produzenten-Duo gab aber nicht auf. Immer wieder riefen sie an und schickten ihm auch das 100 Seiten starke Drehbuch von Twohy. Letzteres stützte die Entscheidung des Neuseeländers aber nur zusätzlich. „Ich las es. Ich hasste die Geschichte“, sagt Ward. „Ich sagte daher wieder: Nein.“ Nachdem sein Agent und seine Freunde ihn als „wahnsinnig“ bezeichneten, diese Chance und das Geld einfach auszuschlagen, ließ er sich letztlich aber doch breitschlagen. Aber Ward stellte eine Bedingung. Wenn er Alien 3 drehen würden, dann basierend auf einer eigenen Geschichte. „Sie sagten: Mach!“, so Ward. „Ändere das Drehbuch, das ist okay.“ Das tat er dann auch. Der Flug nach LA Zu Beginn des Jahres 1990 saß der zu diesem Zeitpunkt knapp 33 Jahre alte Vincent Ward in einem Flugzeug nach Los Angeles. Zuvor hatte er Alien und Aliens geschaut. „Hier wurde zwei Regisseuren die Möglichkeit gegeben, eine ganz persönliche Vision zu verwirklichen“, sagt er. Genau das würde er auch versuchen, dachte er sich. Wenn er einen Hollywood-Film dreht, dann einen, der seinen Interessen, seiner Persönlichkeit und Leidenschaft entspricht. Erst zum Jahreswechsel hatte Ward mit Edge Of The Earth einen 185 Seiten starken Bildband mit Zeichnungen und Malereien veröffentlicht, die von The Navigator inspiriert waren und Prozessionen, Teufelsaustreibungen, Kirchenschiffe und altertümliche Bibliotheken zeigen. Laut Ward formten sich diese Bilder über die rund 15 Flugstunden in seinem Kopf zu einer Geschichte, die er dann Hill und Giler in groben Zügen präsentierte. In nur wenigen Wochen fasste Vincent Ward unterstützt vom legendär flinken Drehbuchautor John Fasan, der von den Produzenten angeheuert worden war, seine Ideen in ein verfilmbares Skript. Bereits Ende März 1990 war die erste Fassung fertig, die dann zunächst bei den Produzenten und dann 20th Century Fox auf dem Schreibtisch landete. Sie war origineller und auch schräger als alles, was sie erwartet hatten. Das Drehbuch beginnt mit einem Zitat aus Narziß und Goldmund von Hermann Hesse: „Aber wie willst denn du einmal sterben, Narziß, wenn du doch keine Mutter hast? Ohne Mutter kann man nicht lieben. Ohne Mutter kann man nicht sterben.“ Dann folgen Beschreibungen von Lichtern, Flüssen aus geschmolzenem Glas, Dampf und kurze Eindrücke von riesigen Räumen ganz aus Holz: Eine mittelalterliche Glaserei wird beschrieben. Dann kommen Männer in Mönchskutten ins Bild. Ein Mönch hat sich schwer verbrannt. Anschließend folgt die Kamera einem Heiler namens John durch zahlreiche surreale Szenerien: eine riesige Bibliothek, auf den Kopf gestellte Kirchenschiffe, kleine Seen und weite Getreidefelder und Weiden mit Windmühlen, die sich unter langen Hallen mit blau bepinselten Decken aufspannen. Die merkwürdige Mittelalterwelt ist aber kein Kloster oder eine Abtei auf einem fremden Planeten. Sie befindet sich in einer kugelrunden Raumstation namens Arceon, die als Exil für eine christliche und technologie-feindliche Sekte konstruiert und von dieser viele Jahrzehnte auf- und ausgebaut worden war – zu großen Teilen aus Holz und Glas. „Es war ein Ort wie aus den Bildern von Hieronymus Bosch“, sagt Ward. „Es hat verschiedene Ebenen auf denen verschiedenste Dingen passieren: die Glaserei, die Farmen, die Maschinen, die für Gravitation und Luft sorgen.“ Der im Skript acht Kilometer – aber laut Ward wohl „im finalen Film“ nur 1,5 Kilometer – breite Kunstplanet hat sogar eine dünne Atmosphäre und ein kleines Meer in einem Bassin, das sich unter einem Kirchturm auftut, der aus der Station hinausragt. Für das Innenleben des hölzernen Planeten hatten sich Vincent Ward und Konzeptzeichner wie Mike Worrall und Stephen Ellis zahlreiche Details ausgedacht, die die surreale Szenerie dennoch glaubhaft machen sollten. Wasseraufbereitungssysteme, Pumpanlagen und vieles mehr sollte über den Film hinweg zu sehen sein. Ⓒ 20th Century Fox / Mike Worrall Eben in diesem künstlichen Meer schlägt das Rettungsschiff ein, mit dem Ripley und das Mädchen Newt nach dem Ende des Films Aliens vom Militärschiff SS Sulaco fliehen mussten, nachdem es aus unerfindlichen Gründen von den Xenomorph überrannt wurde. Über Tage haben die Mönche bereits „das himmlische Licht“ beobachtet. Beim Aufprall stirbt Newt offenbar. Nur Ripley überlebt. Wie Ward sagt, hätte ihn Newt „nur genervt.“ Aber vor allem hätte er Ripley „einen Schlag versetzten“ wollen, der sie im Folgenden hadern lässt, ob es sich überhaupt lohnt, weiterzukämpfen. Dazu sollte sie, wie auch in dem Alien 3 , der letztlich im Kino startete, ein Alien-Embryo in sich tragen. Es sollte einem finsteren, tragisch-komischen Scherz gleichkommen, dass sie sich ein Kind und eine Familie wünscht aber stattdessen ein Xenomorph bekommt . „Für mich war es interessant, dass sich die Elemente der Alien -Geschichte mit der christlichen Mythologie überlagern lassen könnten“, sagte Ward. „Der Stern, das himmlische Gefährt mit der Gesandten und der Dämon, der ihr nachfolgt.“ Laut dem Drehbuch sollten die Mönche die Alien-Jägerin bergen und gesund pflegen. Tage bleibt sie bewusstlos und wird dabei von Albträumen geplagt. In einem davon sollte ein Xenomorph sich langsam an sie anschleichen, als wolle es sie küssen. In anderen sollte sie über ihre Tochter fantasieren, die bereits vor Jahren verstorben ist. Als sie erwacht, wird ihr erklärt, dass die Mönche hier nach „alter Art“ leben – und das schon seit 70 Jahren. Als sie hört, dass Newt tot ist und wie ihr Leichnam aussah, versucht Ripley die Mönche zu warnen. Denn sie fürchtet, dass ein Facehugger ins Shuttle gelangt sein könnte, der Newt mit einem Xenomorph infiziert hat, das aus ihr herausbrach und nun frei rumläuft. Ripley wird nicht geglaubt. Der Abt fürchtet, sie könnte ihre ruhige Lebensweise stören und lässt sie unter Arrest stellen. Unmittelbar danach zeigt sich jedoch, dass die Mönche auf Ripley hätten hören sollen. Der Heiler John wird gerufen, weil einige Schafe krank sind. Als er am Stall ankommt, beobachtet er, wie sich eines der Tiere windet und dann aus einer Explosion aus Blut und Eingeweiden ein Schafs-Xenomorph heraus birst. „Es zeigt die Merkmale des Tieres, in dem es sich entwickelt hat“, heißt es im Drehbuch. „Winzige rasiermesserscharfe Zähne und schwarze, glasartige Augen lugen aus einem verlängerten Kopf, der mit flaumiger, aber zotteliger Wolle bedeckt ist.“ Nun wird Ripley vorgeworfen, die „Pestilenz“ in das heilige Refugium gebracht zu haben. Sie wird in die Kerker des Kunstplaneten geworfen. Von dort will John sie retten, der glaubt, das Alien sei eine satanische Kreatur oder vielleicht sogar der Teufel selbst – und dass seine Nachkommen wie das Schafs-Alien die christliche Kolonie zerstören wollen. Währenddessen breitet sich die Alien-Plage aus. Die Sternenbestie, die offenbar aus Newt herausgebrochen war, kriecht durch die Zwischenschächte von Arceon und zieht arme Mönch direkt durch die Toiletten. Nur kurz nachdem John die gefangene Ripley und einen weiteren Gefangenen befreit hat, stehen bereits die Felder und Mühlen von Arceon in Flammen. Das Xenomorph rauscht nun durch eines der Felder und macht sich über die wehrlosen Mönche her. Dabei scheint es wie ein Chamäleon die Muster und Farbe seiner Umgebung anzunehmen. Weitere Gottesleute sind infiziert. Wobei die Alien-Embryos nicht, wie aus Alien und Aliens bekannt, durch den Brustkorb, sondern den Hals hervorbrechen. Es sollten wilde Szenen folgen, bei denen Ripley und ihr Gefolge durch eine riesige Bücherei hetzen, während ihnen das ausgewachsene Alien nachstellt. Im Finale treten Ripley und John dem Newt-Alien gegenüber und schaffen es, das Wesen in einen Bottich mit geschmolzenem Glas zu werfen und mit Wasser zu übergießen, woraufhin es zerfetzt wird. Aber Ripley scheint dennoch verdammt. Das Alien in ihr regt sich und will aus ihr herausbrechen. John will sie aber nicht aufgeben, vollzieht einen Exorzismus und schafft es, das Alien aus ihrem Körper in seinen zu saugen. Dann schreitet er in eine flammende Abtei. Letztlich entkommt Ripley erneut an Bord ihrer Rettungskapsel – mitsamt Johns Hund Mattias. So endet zumindest die bei Fox eingereichte Fassung des Skripts, die noch große Logiklücken und Unschärfeb aufweist. Wo das Alien und die Facehugger wirklich herkommen, wird nicht gänzlich geklärt. Stammt das Xenomorph tatsächlich von Newt oder war es bereits ausgewachsen an Bord des Schiffs? Und wo kommen die weiteren Facehugger her, die die Mönche und Schafe infizieren? Und wieso kann sich das eine Alien im Weizenfeld tarnen wie in Chamäleon? Doch diese Macken hätten noch adressiert werden sollen – zumindest in Teilen. Es war eine erste Fassung, aber „nicht der fertige Film“, wie Ward sagt, der auch einige der Charaktere noch zu „stereotyp“ fand. Außerdem sollte auch Sigourney Weaver ein Wörtchen mitzureden haben, die Ripley gerne sterben lassen wollte. Dafür hatte Ward schon eine Szene im Kopf, in der Ripley heldenhaft in die brennenden Felder schreitet und in einem Regen aus Feuer und zerbrechendem Buntglas ihr Ende findet. Der Anfang vom Ende Es ist nicht sicher, ob die Vision von Vincent Ward trotz oder gerade wegen ihrer ungewöhnlichen Kulisse und Herangehensweise die Studioleiter begeisterte. 40 Millionen US-Dollar wollte sich 20th Century Fox die Produktion jedenfalls kosten lassen und gab grünes Licht. „Ich wollte jeden Penny der 40 Millionen nehmen, um die Leute in Angst und Schrecken zu versetzen“, sagt Ward. Die sogenannte Vor-Produktion lief schnell an. Es wurden Konzeptbilder und Skizzen erstellt, das nötige Equipment organisiert und vieles mehr. Im Sommer 1990 wurde der Künstler und Experimentalarchitekt Lebbeus Woods angeheuert, um die Konstruktion der hölzernen Sakralbauten zu betreuen . Der errichtete in den Pinewood Studios in England, wo der Dreh stattfinden sollte, bereits erste größere und kleinere Bestandteile der geplanten Sets. Zudem traf sich Ward mit dem Schweizer Künstler und Alien -Vater HR Giger, der Ideen besteuern sollte. Und auch den Monty-Pyhton -Berühmtheiten John Cleese und Michael Palin stattete Ward einen Besuch ab, da er sie als Mönche im Film haben wollte. Passend zum religiösen Thema setzte das Studio Ostern 1991 als Kinostart an. Jedenfalls bis die gesamte Produktion plötzlich ins Stolpern geriet. Die Kosten für die Produktion von Alien 3 waren den Verantwortlichen plötzlich zu hoch. Der Film müsse günstiger und damit zwangsweise simpler, weniger aufwendig und epochal ausfallen. Mehrfach habe Ward vom Studio und den Produzenten kurze Notizen und Anmerkungen erhalten, was ginge und was nicht. Bei einer Unterredung wurde die Möglichkeit debattiert, das Holzkloster in eine Bergbaugemeinde auf einem Asteroiden umzuplanen. Im Stillen wurden bereits die Drehbuchautoren Greg Press und John Fasano engagiert, um das ursprüngliche Skript in eine „leichtgewichtigere“ Fassung umzuarbeiten, die sich mit einem weitaus kleineren Budget realisieren ließe. Weite Felder, die wirken, als würden sie in einer gigantischen Kirche wachsen und ein Alien, das ausschaut wie ein Schaf. Diese Bilder sollten Vincent Wards Alien 3 einzigartig machen. Und nein, wieso das Alien-Schaf ein Gesicht auf dem Hintern hat, das weiß keiner so genau. Ⓒ 20th Century Fox / Mike Worrall Vincent Ward bestand auf die ihm ursprünglich zugesicherte kreative Freiheit. „Ich habe gesagt, dass ich den Film nicht drehen werde, wenn sie von der Kernidee, die ich ihnen vorgeschlagen habe – und der sie vollends zugestimmt haben –, abweichen“, sagt Ward. Daher saß er wenig später nicht mehr mit am Tisch, als die Zukunft von Alien 3 besprochen wurde, sondern vor der Tür. Ward verließ die Produktion – und das sei, wie er in der Rückschau sagt, „schade“, aber auch „okay“. Die am Film Beteiligten erfuhren eher beiläufig von Wards plötzlich Abgang – und waren darüber vielfach enttäuscht. Denn die Passion und Ambition, die Ward in die ganze Produktion eingebracht hatte, sei ansteckend gewesen. Auch für Sigourney Weaver, die seine Geschichte als „eine sehr originelle Idee, die mich und alle anderen sehr beeindruckt hat“ bezeichnete. Für Ward war die Erfahrung mit Alien 3 vorerst das Ende seiner Hollywood-Karriere. Stattdessen drehte er von 1991 bis 1992 den Film Flucht aus dem Eis , eine Romanze, die in der Arktis spielt. Einen Hollywood-Erfolg landete er später dann aber dennoch. Über mehrere Jahre entwickelte er die Geschichte für einen Film, die schließlich 2003 als das Tom-Cruise-Spektakel The Last Samurai in die Kinos kam. Es war der größte Film an den Ward bisher beteiligt war. Zerrissen Nach dem Aus für Vincent Ward sollte die Produktion von Alien 3 nicht unterbrochen werden. Zu viel hatte die ganze Unternehmung bereits gekostet – Geld, Zeit und Personal. Die Produzenten machten kein großes Aufheben um die Situation, sondern heuerten prompt einen neuen Regisseur an, der den verlassenen Regiestuhl als Chance sah: den zu dieser Zeit gerade einmal 28 Jahre alten David Fincher, der später als Fight-Club - und The-Social-Network -Macher bekannt wurde, damals aber noch als Kameraassistent und Regisseur für Musik- und Werbevideos arbeitete. Zusammen mit dem Highlander - und Beverly-Hills-Cop-2 -Autor Larry Ferguson arbeitete er auf Basis der letzten Drehbuchentwürfe eine weitere Skriptfassung aus, die allem voran schnell und günstig bewältigbar sein sollte. Wirklich zufrieden war mit diesem Drehbuch allerdings niemand. Sigourney Weaver kritisierte das neue Skript, das sie klingen lasse, wie einen „angepissten Sportlehrer“, und legte ihr Veto ein. Daher übernahmen Hill und Giler und verschmolzen die Drehbücher von Ward und Twohy. Aus dem Klosterplaneten wurde der Gefängnisplanet Fiorina ‚Fury‘ 161, die Glasbläserei wurde zu einer Metallhütte und die Mönche wurden zu Sträflingen, die zur Religion gefunden haben. Aber auch diese Fassung stieß auf Widerstand. Doch noch eine Chance? Seit dem Scheitern von Vincent Wards Vision für Alien 3 soll dem Regisseur mehrmals von Studios und Produzenten angeboten worden sein, sein Konzept als eigenständigen Film abseits des Alien -Universums umzusetzen. Aber Ward lehnte immer wieder ab. Denn: „Ich glaube, es funktioniert nur mit dieser Kreatur wirklich gut.“ Eventuell könnte es diese Version von Alien 3 aber trotzdem noch geben. Denn in den vergangenen Jahren wurde das ebenfalls oft debattierte Alien-3 -Drehbuch von William Gibson sowohl als Comic und Audio-Drama als auch als Roman umgesetzt. Wir haben bei Vincent Ward angefragt, ob das auch für ihn ein Weg wäre, seine Vision doch noch zu realisieren, aber haben bislang noch keine Antwort auf diese Frage erhalten. Trotzdem begann im April 1991 der Dreh. Im Hintergrund arbeiteten Giler und Hill weiter. Immer wieder erhielt Fincher daher per Fax Änderungen der Dialoge und umgebaute Szenen von den Produzenten. Deswegen mussten immer wieder eigentlich abdrehte Passagen neu gefilmt werden. Das frustrierte sowohl die Darsteller als auch Fincher. Dazu erkrankte der Kameramann Jordan Cronenweth nach einigen Wochen schwer und musste durch Alex Thomson ersetzt werden. Für zusätzlichen Druck sorgte ein Trailer, den das Studio in den Kinos laufen ließ, der den neuen Kinostart für Winter 1991 ankündigte. Fincher und den Produzenten war klar, dass der Film dieses Datum reißen würde. Denn einer Probevorstellung einer ersten Schnittfassung im September 1991 fiel der Film bei einem Testpublikum glatt durch. Vor allem zahlreiche Logiklücken, inkonsistente Charaktere und mangelnde Erklärungen für Situationen wurden auf den Feedback-Karten vermerkt. Nach dem offiziellen Drehschluss wurden Cast und Crew daher nochmals für Nach- und Neudrehs eingeflogen. Darunter für eine Szene, in der ein Alien aus einem Hund herausbricht, die einst aus Kostengründen ausgespart wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten Hill und Giler elf Fassungen ihres Drehbuchs geschrieben. Bei der Nachproduktion und dem Schnitt bestand das Studio auf einen Film, der weniger als zwei Stunden lang ist – eine halbe Stunde weniger, als es Fincher lieb war. Als Alien 3 im Mai 1992 mit gehöriger Verspätung in den Kinos startete, wurde er zwar zum finanziellen Erfolg. Doch sowohl viele Zuschauer als auch Kritiker zerrissen den Film. Aber wie willst denn du einmal sterben, Narziß, wenn du doch keine Mutter hast? Ohne Mutter kann man nicht lieben. Ohne Mutter kann man nicht sterben. Hermann Hesse Bis heute gilt Alien 3 für viele als der schlechteste Teil der Saga – wobei die später erschiene und über 30 Minuten längere Assembly-Cut-Schnittfassung, die auf Finchers Notizen basiert, viele Fans gewonnen hat. David Fincher erklärte Jahre später in einem Interview , dass „niemand [ Alien 3 ] mehr hasst als ich“. Ganz so hart mag Vincent Ward nicht urteilen. Er hat Alien 3 trotz seiner Enttäuschung geschaut und meint, David Fincher habe „das Beste aus dem gemacht, was er unter diesen Umständen erreichen konnte“. Dennoch kommt es Ward vor, als sei seine Vision geradezu „ausgeweidet“ worden. Von seinem Drehbuch seien nur „kleine Dinge“ und einige Wendungen übriggeblieben. Dennoch habe er seinen Teil zur Alien -Saga beitragen können, und das schätze er. Die Arbeit an Alien 3 , meint Ward, habe ihn stark geprägt, aber auch beinahe überfahren – so wie die Autos auf der deutschen Autobahn. Der Artikel basiert auf einem Interview, das der Artikelautor bereits vor mehreren Jahren mit Vincent Ward führte. Weitere Information und zahlreiche weitere Bilder zu Vincent Wards Alien 3 findet ihr auf der offiziellen Website des Regisseurs und Künstlers. Titelbild: Sega / Anpassung Michael Förtsch Konzeptbilder: 20th Century Fox / Vincent Ward, Stephen Ellis, Mike Worrall 1E9 Michael Förtsch Leitender Redakteur Rakete Fire Rakete 0 Cooler Artikel! Job, der Bot Das dürfen leider nur 1E9-Mitglieder. Anmelden Registrieren Werde 1E9-Mitglied, um diesen Artikel weiterzulesen! 1E9 bietet dir gut recherchierten Journalismus, Newsletter und Podcasts über Zukunftstechnologien, dazu inspirierende Events und eine Community von Menschen, die Zukunft gestalten wollen. Job, der Bot Mitglied werden! Anmelden Job, der Bot Wir freuen uns immer über Feedback, als Mitglied kannst du auch kommentieren. Gib Feedback! Mitglied werden! Nein Hi, ich bin Job, der Bot! Konntest du mit diesem Artikel etwas anfangen? Ja Job, der Bot Das freut mich zu hören! Darf ich fragen warum? Abschicken Leider gab es einen Fehler. Bitte probiere es später noch einmal! Zur Startseite comments debug Kommentare Log In Kommentar verfassen Kommentar verfassen Share Your Thoughts Be the first to write a comment. Weiter bei 1E9... Überschrift 3 Cooler Artikel! Überschrift 3 Button Artikel Überschrift 3 Button Cooler Artikel! Überschrift 3 Button Cooler Artikel!

  • Start-up Competition: Climate Tech & Regeneration | Session | 1E9.community

    The pitch competition tackles new approaches to help our world deal with climate change, energy scarcity and other environmental problems. New technologies and ideas, innovating sectors ranging from air travel to energy storage, will be presented in the pitches. Language: English.- Festival der Zukunft 2023 Das Programm 2023 Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München! Einloggen, um Favoriten zu speichern Climate Tech ★ ☆ Hinzugefügt Start-up Competition: Climate Tech & Regeneration 7.7.23, 08:00 - 09:10 The pitch competition tackles new approaches to help our world deal with climate change, energy scarcity and other environmental problems. New technologies and ideas, innovating sectors ranging from air travel to energy storage, will be presented in the pitches. Language: English. Justin Scholz phelas GmbH Marco Karber AES Autonome Energiesysteme GmbH Jonas Zeuner toern GmbH Franziska Meyer Global Sustainable Transformation GST Daria Saharova World Fund Eva Aumüller toern GmbH Ivor van Dartel VÆRIDION < Vorherige Session Programm 2023 - Übersicht Nächste Session >

  • Martina Simon, Fraunhofer IIS | Events | 1E9.community

    Martina Simon heads the group "Human Centered Innovation" at the Center for Applied Research on Supply Chain Services of the Fraunhofer Institute for Integrated Circuits IIS. She initiates and is responsible for research and consulting projects in the field of human experience, behavior and decision-making, especially with regard to digital living environments and transformation. As a qualified psychologist, her focus is on human-technology interaction, technology/AI acceptance research and the socio-ethical evaluation of user-friendly technical solutions. Prior to her academic career, she worked for around 18 years in the start-up and SME context, including in product, content and translation management. Community Speaker Profile Martina Simon Gruppenleitung «Human Centered Innovation» Fraunhofer IIS Website Martina Simon heads the group "Human Centered Innovation" at the Center for Applied Research on Supply Chain Services of the Fraunhofer Institute for Integrated Circuits IIS. She initiates and is responsible for research and consulting projects in the field of human experience, behavior and decision-making, especially with regard to digital living environments and transformation. As a qualified psychologist, her focus is on human-technology interaction, technology/AI acceptance research and the socio-ethical evaluation of user-friendly technical solutions. Prior to her academic career, she worked for around 18 years in the start-up and SME context, including in product, content and translation management. < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Zsuzsa Gyetvai, 7bit movements | Events | 1E9.community

    #painting #teletext Zsuzsa Gyetvai was born in Hungary and experiments with several techniques. Originally she comes from the photo and film industry, but first and foremost she is a painter. Her paintings have been exhibited several times at the Gallery of Artists in Munich. Parallel to her first NFT collection, her textile print series "Face" came out. Community Speaker Profile #painting #teletext Zsuzsa Gyetvai Artist 7bit movements Website Zsuzsa Gyetvai was born in Hungary and experiments with several techniques. Originally she comes from the photo and film industry, but first and foremost she is a painter. Her paintings have been exhibited several times at the Gallery of Artists in Munich. Parallel to her first NFT collection, her textile print series "Face" came out. < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Jasmin Meinecke, LMU München | Events | 1E9.community

    #Quantum #Science Jasmin Meinecke is a quantum physicists who has been working in the area of quantum optics for more than 10 years. In her research she is using photons (quantum particles of light) to investigate fundamental properties of quantum particles such as entanglement and superposition. The photons are controlled in integrated photonic circuits which allow to build devices for quantum computing and quantum cryptography. After studying physics in Hamburg and Göttingen Jasmin did her PhD at the University of Bristol (UK) before moving back to Germany. At the moment she is START Fellow of MCQST the Munich Center for Quantum Science and Technology leading a research project in the area of open quantum systems. Community Speaker Profile #Quantum #Science Jasmin Meinecke Researcher LMU München Website Jasmin Meinecke is a quantum physicists who has been working in the area of quantum optics for more than 10 years. In her research she is using photons (quantum particles of light) to investigate fundamental properties of quantum particles such as entanglement and superposition. The photons are controlled in integrated photonic circuits which allow to build devices for quantum computing and quantum cryptography. After studying physics in Hamburg and Göttingen Jasmin did her PhD at the University of Bristol (UK) before moving back to Germany. At the moment she is START Fellow of MCQST the Munich Center for Quantum Science and Technology leading a research project in the area of open quantum systems. < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Joanne Arkless, 1E9 Denkfabrik | Events | 1E9.community

    Joanne is in charge of community sessions and co-organizing the Festival of the Future at 1E9, where she also coordinates technology and science-related presentations and writes articles. Having recently earned her master's degrees in M.Sc. Politics & Technology and M.A. Science and Technology Studies from the Technical University of Munich, Joanne has a keen interest in a diverse range of topics, from offshore wind energy to space exploration. She has studied at the University of Hamburg and Bogazici University in Istanbul, and has gained practical experience at both the Federal Foreign Office in Berlin and the entrepreneurial center UnternehmerTUM in Munich. Community Speaker Profile Joanne Arkless Science Communication and Project Management 1E9 Denkfabrik LinkedIn Joanne is in charge of community sessions and co-organizing the Festival of the Future at 1E9, where she also coordinates technology and science-related presentations and writes articles. Having recently earned her master's degrees in M.Sc. Politics & Technology and M.A. Science and Technology Studies from the Technical University of Munich, Joanne has a keen interest in a diverse range of topics, from offshore wind energy to space exploration. She has studied at the University of Hamburg and Bogazici University in Istanbul, and has gained practical experience at both the Federal Foreign Office in Berlin and the entrepreneurial center UnternehmerTUM in Munich. < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Klimaschutz in Japan: Nullenergiehäuser mit Wohlfühlfaktor und schwimmende Windkraftwerke | 1E9.community

    Lautstarke Klimaproteste gibt es in Japan nicht. Trotzdem hat sich die Industrienation verpflichtet, bis 2050 ihre CO2-Emissionen auf... 11. August 2023 Klimaschutz in Japan: Nullenergiehäuser mit Wohlfühlfaktor und schwimmende Windkraftwerke Lautstarke Klimaproteste gibt es in Japan nicht. Trotzdem hat sich die Industrienation verpflichtet, bis 2050 ihre CO2-Emissionen auf Null zu reduzieren. Wie? Vor allem mit neuen Technologien. Strom sollen neben Atomkraft schwimmende Windräder liefern und Gebäude sollen mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen – ohne dabei den Komfort für die Menschen zu vergessen. Von Wolfgang Kerler „Wofür wirst du dich entscheiden?“, steht auf Englisch auf einem der Sticker, die Takashi Matsuki auf die Rückseite seines Laptops geklebt hat. Unter dem Schriftzug zeigen zwei Grafiken bunte Ausschnitte stilisierter Landschaften. Die eine stellt grüne Hänge, Wiesen, einen sonnigen Tag dar. In der Mitte steht ein Windkraftwerk. Die andere Landschaft fällt düster aus. Aus einer vertrockneten Ödnis ragen zwei Schornsteine empor. Sie blasen dunklen Rauch in den roten Himmel. Der Aufkleber fasst ziemlich gut zusammen, womit sich Takashi Matsuki seit Jahren beruflich beschäftigt. Als Reporter für die Tokioter Tageszeitung The Nikkan Kogyo Shimbun berichtet er über Umwelt- und Klimaschutz. Er begleitet den Umbau der asiatischen Industrienation – weg von fossilen Energieträgern, hin zu Wind- und Solarkraft. Vorangetrieben wird dieser Wandel in Japan weniger von lautstarken Klimaprotesten als von Regierung und Industrie. So lässt sich jedenfalls die Präsentation verstehen, die Takashi Matsuki für Journalistenkollegen aus Deutschland vorbereitet hat. Der Journalist Takashi Matsuki berichtet seit Jahren über Umwelt- und Klimaschutz. Bild: Wolfgang Kerler, 1E9 Japan ist als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt für rund drei Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das macht pro Kopf etwa 8,5 Tonnen pro Jahr , etwas mehr als in Deutschland. Bis 2050 will Japan CO2-neutral sein, genau wie die Europäische Union, jedoch fünf Jahre später als Deutschland. Das erste Etappenziel rückt auch in Japan näher: Bis 2030 strebt die Regierung in Tokio eine Verringerung der CO2-Emissionen um 46 Prozent gegenüber dem Jahr 2013 an. „Das Jahr 2013 wurde bewusst ausgewählt“, sagt Takashi Matsuki. Damals hätten die Emissionen ihren Höchststand erreicht. „2021 war man bei einer Reduktion um 20 Prozent.“ Um weitere Fortschritte zu erzielen, setzt Japan vor allem auf technische Innovationen. SUSTIE: Ein Haus, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht Ortswechsel nach Kamakura, etwa eine Stunde Zugfahrt südlich von Tokio. Von außen lässt es sich kaum von anderen modernen Bürogebäuden unterscheiden. Die Fassade ist weiß, die Fenster erstrecken sich fast durchgehend über die drei Etagen. Auffallend sind höchstens die Vordächer, die über den Fensterreihen angebracht sind. Sonst: nichts Besonderes. Dennoch hat das Gebäude inmitten eines Firmengeländes einen eigenen Namen bekommen. Es heißt SUSTIE, was eine Mischung aus „Sustainability“ und „Energy“ ist. SUSTIE ist trotz seines unscheinbaren Äußeren ein Vorzeigeobjekt. Und eine Testanlage. Der japanische Industriekonzern Mitsubishi Electric baute das Bürohaus vor knapp drei Jahren nämlich nicht nur, um auf rund 6.500 Quadratmetern ein paar Hundert Angestellte unterzubringen. Mit SUSTIE soll erprobt werden, wie durch den Einsatz moderner Technik ein zertifiziertes ZEB erschaffen werden kann, ein Zero Energy Building, das im Jahresschnitt mindestens genauso viel Energie erzeugt, wie es verbraucht. „Der erste Schritt, um das zu erreichen, ist eine Vielzahl von Technologien einzusetzen, um Energie zu sparen“, erklärt Masahito Matsushita von Mitsubishi Electric. „Der zweite Schritt ist die Gewinnung von erneuerbaren Energien.“ Das Nullenergiebürogebäude SUSTIE in Kamakura, südlich von Tokio. Bild: Mitsubishi Electric Ein echtes ZEB zu bauen, das bedeutet den Energieverbrauch gegenüber einer konventionellen Bauweise um mindestens 100 Prozent zu senken. Für SUSTIE wurde in der Planungsphase sogar das weltweit noch nicht erreichte Ziel von 106 Prozent ausgegeben. Knapp 63 Prozent sollten dabei durch Energiesparen erzielt werden, die restlichen 43 Prozent durch die Gewinnung von grünem Strom. Letzteres war dabei vergleichsweise einfach zu bewerkstelligen: Auf dem Flachdach und auf den Vordächern über den Fenstern wurden Photovoltaikanlagen installiert. Um den Energieverbrauch so deutlich zu senken, mussten die Planer dagegen an vielen kleinen Stellschrauben drehen: Eingebaut wurden besonders sparsame Klimaanlagen, die dennoch angenehme Deckenhöhen erlauben, und ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Für die Beleuchtung wurde auf LED-Lampen gesetzt. Und die effizienten Aufzüge gewinnen Strom zurück, wenn sie nach unten fahren. Ohnehin soll Strom nur dann eingesetzt werden, wenn es nötig ist. Ansonsten soll natürliche Energie ganz direkt angezapft werden. „Das ist eine wichtige Ressource, die wir so gut wie möglich ausnutzen wollten,“ erklärt Taiki Kobayashi, der für die technische Umsetzung von SUSTIE mitverantwortlich war. Die Lüftungsanlage saugt außerhalb des Gebäudes Frischluft an, die zunächst durch unterirdische Rohre geleitet wird. Unter der Erde herrscht eine konstante Temperatur, die die Luft wärmt oder kühlt, je nach Ausgangstemperatur. Die Gemeinschaftsbereiche werden im Winter mit Wärmepumpen geheizt. Und wenn die Außentemperatur passend ist, werden automatisch die Fenster geöffnet, um frische Luft ins Gebäude zu lassen. Diese weht im Inneren durch raumhohe, aber erstaunlich schicke Radiatoren, in denen Wasser zirkuliert, wodurch sie je nach Bedarf gekühlt oder erwärmt wird. Auch die natürliche Energie der Mitarbeiter soll nicht ungenutzt bleiben. Daher sind die Treppen in die oberen Etagen prominent im Foyer platziert, während die Fahrstühle in einer Nische versteckt sind. Zusätzlich fordern Piktogramme die Menschen dazu auf, lieber zu Fuß nach oben zu gehen. Dabei geht es, zugegeben, weniger um Energiesparen. Die Bewegung soll vor allem die Gesundheit der Menschen fördern. 5.000 schwimmende Windkraftwerke pro Jahr Zurück beim Journalisten Takashi Matsuki. Er erzählt, dass die japanische Regierung Anfang dieses Jahres konkretisierte, wie sie die „Grüne Transformation“ in den nächsten zehn Jahren vorantreiben will. Insgesamt will sie 150 Billionen Yen investieren, umgerechnet fast eine Billion Euro. Mit dem Geld sollen technische Innovationen mitfinanziert werden. „Der größte Teil geht in den Mobilitätssektor“, sagt Takashi Matsuki. Mit 34 Billionen Yen soll die japanische Autoindustrie unter anderem bei der Umstellung auf Elektroautos unterstützt werden. Auch Wasserstoff und E-Fuels beziehungsweise synthetische Kraftstoffe – in Deutschland für PKW eher umstritten – gelten in Japan als zukunftsträchtig. Der zweitgrößte Posten – mit eingeplanten Mitteln von 20 Billionen Yen – ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Ihr Anteil an der Stromversorgung soll von den derzeit etwa 20 Prozent bis 2030 auf 36 bis 38 Prozent gesteigert werden. Einen entscheidenden Beitrag sollen dabei – angesichts der knappen bebaubaren Flächen auf den gebirgigen Inseln – Off-Shore-Windkraftwerke leisten. Allerdings nicht irgendwelche, nein, ein Konsortium japanischer Industriekonzerne hat sich zusammengetan, um vor den Küsten Tausende Windkraftwerke zu installieren, die schwimmen. „Das Gefälle an den Küsten ist sehr stark, weshalb man Windkraftanlagen nicht ohne weiteres am Grund verankern kann“, sagt Takashi Matsuki. „So kam man auf die Idee, sie schwimmen zu lassen.“ Beziehungsweise adaptierte die Idee für Japan. Vor der Küste von Fukushima wurden in den vergangenen Jahren bereits erste schwimmende Windkraftwerke installiert. Bild: Fukushima Offshore Wind Consortium Bis März 2024 sollen sieben Exemplare der 300 Meter hohen Kraftwerke gebaut werden. Bis 2030 sollen Anlagen mit einer Leistung von 10 Gigawatt installiert sein, bis 2050 gar von einem Terrawatt. „Dafür sollen ab 2030 jährlich 5.000 Windräder errichtet werden“, sagt Takashi Matsuki. „Das ist ein ziemliches Vorhaben.“ Nach dem Ausbau der Erneuerbaren folgt im Investitionsplan für Japans „grüne Transformation“ der Gebäudesektor auf Platz drei. 14 Billionen Yen sollen in die energetische Sanierung bestehender Gebäude sowie die Errichtung neuer Net-Zero-Häuser gesteckt werden, die über das Jahr hinweg keine CO2-Emissionen verursachen. Oder zumindest deutlich energieeffizienter gebaut sind als es bisher üblich war. „Hier hat Japan echten Nachholbedarf“, meint Takashi Matsuki. Womit wir wieder beim Zero-Energy-Building SUSTIE in Kamakura wären. Zertifiziertes Wellbeing – und trotzdem kein hoher Stromverbrauch Ryo Kodama von Mistubishi Electric führt Gäste aus Deutschland durch das Gebäude. Schon im Eingangsbereich sind auf einem großen Bildschirm Balkengrafiken zu sehen. Sie zeigen, wieviel Energie das Gebäude erzeugt und verbraucht und wie sehr Berechnungen und Realität voneinander abweichen. „Hier sieht man, dass die Werte im Winter fast genauso waren, wie wir sie vorhergesagt hatten“, erklärt Ryo Kodama. Doch für die Sommermonate lagen die Prognosen, die vor dem Bau gemacht wurden, daneben. „Im Sommer konnten wir sogar noch mehr Energie sparen.“ In Summe kommt SUSTIE damit auf einen 115 Prozent niedrigeren Energieverbrauch als bei einer konventionellen Bauweise… Frische Luft, die durch die Fenster hineingelassen wird, weht im SUSTIE durch diese Radiatoren und wird dabei gekühlt oder erwärmt. Bild: Mitsubishi Electric Das Gebäude erzeugt über das Jahr betrachtet also mehr Strom als es benötigt – was konkret bedeutet, dass es im Sommer auch die angrenzenden Häuser mit Energie versorgt, im Winter allerdings Strom aus dem Netz braucht. „Das Klima hier in Kamakura ist sehr typisch für Japan“, sagt Masahito Matsushita. „Wir haben einen schwülwarmen Sommer und Minusgrade im Winter, manchmal auch Schnee. Das bedeutet wir müssen jedes Jahr kühlen und heizen.“ Mit 115 Prozent Energieeinsparung qualifizierte sich SUSTIE für die Zertifizierung als ZEB, als Nullenergiehaus. Doch seine Macher wollte zeigen, dass das nicht auf Kosten des Komforts geht – und strebten daher auch noch erfolgreich die strengsten Zertifizierungen für Wellness beziehungsweise Wellbeing an. Kurz gesagt: für das Wohlbefinden der Menschen, die im Gebäude arbeiten. Das erfordert nicht nur offensichtliche Maßnahmen wie begrünte Wände oder Arbeitsbereiche, die je nach Bedürfnis unterschiedlich gestaltet sind: mit eher nüchtern möblierten Fokuszonen, in denen still gearbeitet werden kann, offen und grün gestalteten Relaxzonen, in denen man kreativ sein kann, und Dialogzonen für Kollaboration. Vor allem geht es beim Wellbeing um angenehme Temperaturen und Beleuchtung sowie um hohe Luftqualität, die durch die Belüftungsanlage und Filter sichergestellt werden soll. Permanent wird sie von Hunderten Sensoren im ganzen Haus überwacht. CO2, Radon, Ozon, sonstige Schadstoffe – alles wird gemessen. Society 5.0 Digitale Technologien, Künstliche Intelligenz, Vernetzung und die Nutzung von Daten sollen den Menschen in Japan eine lebenswerte Zukunft bescheren – die noch besser ist als die Welt der Industrie- oder Informationsgesellschaft. So lässt sich das etwas utopische Ziel der „Society 5.0“ zusammenfassen, das die Regierung 2017 in einem Masterplan formulierte. Die japanische Industrie will dazu ihren Beitrag leisten, das Nullenergiehaus SUSTIE mit Wohlfühlfaktor ist nur ein Beispiel dafür. Herausfordernd dürfte bei der Umsetzung der Society 5.0 vor allem die Demografie sein: Japans Gesellschaft altert und schrumpft – jeden Tag um etwa 2.000 Menschen. „Man kann sich vorstellen, dass Energieeffizienz und Komfort eigentlich widersprüchliche Anforderungen sind“, sagt Masahito Matsushita. Noch dazu hängen beide von vielen Faktoren ab – von Wetter über Tages- und Jahreszeit bis zur Frage, wie viele Menschen gerade wo im Gebäude arbeiten. Um alle technischen Systeme im SUSTIE darauf abzustimmen, kommen Künstliche Intelligenz und Simulationen zum Einsatz. „Es wäre unmöglich, das alles einzeln zu berechnen“, so Masahito Matsushita. Die Erfahrungen, die mit SUSTIE gesammelt werden, sollen nun auch kommerziell genutzt werden – für Nullenergiehäuser, die neu gebaut werden. „Und wir müssen all diese Technologien so weiterentwickeln, dass wir auch ältere Häuser zu Zero Energy Buildings machen können.“ „Man sollte die Ziele ambitionierter formulieren“ Wieder beim Journalisten Takashi Matsuki. Er berichtet, wieviel Geld in Japan in die Erneuerung von Stromnetzen oder den Bau von Energiespeichern gesteckt werden soll, wie die Produktion von grünem Wasserstoff vorangetrieben wird und warum auch die Förderung der heimischen Halbleiterindustrie für Japan Teil des Klimaschutzes ist. Er stellt technologische Innovationen vor, die zur Marktreife gebracht werden sollen: von Wasserstoff aus künstlicher Photosynthese, der mit von der Industrie abgeschiedenem CO2 zu Kunststoffen verbunden werden soll, bis zu besonders leichten und biegsamen Solarzellen, die günstiger als konventionelle Zellen sein sollen. Obwohl es auch in Japan zu Greenwashing komme, verpflichteten sich außerdem immer mehr Unternehmen, kommunale Verwaltungen und Forschungseinrichtungen, selbst CO2-neutral zu werden, sagt Takashi Matsuki. Einer entsprechenden Erklärung hätten sich bereits 318 Organisationen angeschlossen. „45 davon sind jetzt schon zu 100 Prozent klimaneutral“, sagt der Journalist. Doch trotz all dieser Initiativen verrät Takashi Matsuki, dass er ein bisschen neidisch auf Deutschland sei, weil Umwelt und Klima dort in der Gesellschaft diskutiert werden. „Ich würde mir hier auch mehr Bewusstsein bei den Konsumenten wünschen.“ Doch das Feedback auf die Klimaschutzstrategien von Unternehmen und Politik falle verhalten aus. Vielleicht liegt es auch daran, dass die japanischen Klimaziele aus seiner Sicht zu niedrig ausgefallen sind. „Man sollte die Ziele ambitionierter formulieren, um die Dringlichkeit zu erhöhen“, sagt er, „damit den Leuten auch klar wird, dass etwas passieren muss.“ Titelfoto von Jezael Melgoza auf Unsplash Transparenzhinweis: Wolfgangs Recherche in Japan wurde durch eine Einladung von Mitsubishi Electric ermöglicht. An die Einladung waren keinerlei Auflagen bzgl. unserer Berichterstattung gebunden. Nachhaltigkeit Energie Wolfgang Kerler Chefredakteur Rakete Fire Rakete 0 Cooler Artikel! Job, der Bot Das dürfen leider nur 1E9-Mitglieder. Anmelden Registrieren Werde 1E9-Mitglied, um diesen Artikel weiterzulesen! 1E9 bietet dir gut recherchierten Journalismus, Newsletter und Podcasts über Zukunftstechnologien, dazu inspirierende Events und eine Community von Menschen, die Zukunft gestalten wollen. Job, der Bot Mitglied werden! Anmelden Job, der Bot Wir freuen uns immer über Feedback, als Mitglied kannst du auch kommentieren. Gib Feedback! Mitglied werden! Nein Hi, ich bin Job, der Bot! Konntest du mit diesem Artikel etwas anfangen? Ja Job, der Bot Das freut mich zu hören! Darf ich fragen warum? Abschicken Leider gab es einen Fehler. Bitte probiere es später noch einmal! Zur Startseite comments debug Kommentare Log In Kommentar verfassen Kommentar verfassen Share Your Thoughts Be the first to write a comment. Weiter bei 1E9... Überschrift 3 Cooler Artikel! Überschrift 3 Button Artikel Überschrift 3 Button Cooler Artikel! Überschrift 3 Button Cooler Artikel!

  • Jonas Gross, Digital Euro Association | Events | 1E9.community

    #Money #Stablecoins #Cryptocurrencies Community Speaker Profile #Money #Stablecoins #Cryptocurrencies Jonas Gross Chairman Digital Euro Association Website < Previous Overview Next > Mehr zu ... Überschrift 3 Cooler Artikel! Frühere Sessions von ... bei 1E9 Einloggen, um Favoriten zu speichern Format Tags ☆ ★ Hinzugefügt TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Frühere Sessions von ... bei 1E9 Event Format Tags TBD Datum Stage Collapsible text is great for longer section titles and descriptions. It gives people access to all the info they need, while keeping your layout clean. Link your text to anything, or set your text box to expand on click. Write your text here... Details Weiter bei 1E9... 1E9-Event Button 1E9-Event Button Komm zum Festival der Zukunft 2025! Vier Tage Sommer, Technologien und Ideen für eine bessere Zukunft! Alle Infos Job, der Bot Komm zum Festival der Zukunft 2025 vom 3. - 6. Juli in München!

  • Alexander George Weygers: Der Mann, der das UFO patentierte | 1E9.community

    In den 1920er Jahren entwarf ein Künstler und Ingenieur ein futuristisches Fluggerät, das heute als fliegende Untertasse bezeichnet... 6. Dezember 2024 Alexander George Weygers: Der Mann, der das UFO patentierte In den 1920er Jahren entwarf ein Künstler und Ingenieur ein futuristisches Fluggerät, das heute als fliegende Untertasse bezeichnet würde. Er meldete es sogar zum Patent an. Als es in den USA zu einer Welle an UFO-Sichtungen kam, glaubte er, die Regierung hätte seine Idee gestohlen. Und tatsächlich ließ das US-Militär an Fluggeräten arbeiten, die seinen Entwürfen erstaunlich nahekommen. Von Michael Förtsch Es war ein heißer Sommertag, als der Farmer William Brazel auf einem Ausläufer der Foster Ranch etwas Merkwürdiges entdeckte. Über mehrere Kilometer verstreut, fand er Trümmer, die in der Sonne glänzten und glitzerten. Er machte sich zunächst nicht viele Gedanken darüber, informierte letztlich aber doch den Sheriff der Stadt Roswell, New Mexico über seinen Fund. Der wiederum kontaktierte den örtlichen Armeestützpunkt, der einige Soldaten schickte, um den Ort zu untersuchen. Nur wenig später, am 8. Juli 1947, veröffentlichte die US-Armee eine Presseerklärung, die rund um die Welt aufgegriffen wurde. Die US-Armee hat auf dem öden Landstrich eine „fliegende Scheibe“ geborgen. Eine Sensation, die kurz darauf von der Armee dementiert wurde. Es soll doch lediglich ein Wetterballon gewesen sein, der da bei Roswell niedergegangen ist, kein kreisrundes Fluggerät. Dennoch wurden die fliegenden Scheiben zu einem Phänomen. Bereits zwei Wochen zuvor hatte ein Pilot namens Kenneth Arnold behauptet, er habe merkwürdige Flugobjekte gesehen , die „wie Untertassen auf dem Wasser“ durch die Luft gesegelt wären. Es folgten Dutzende von ähnlichen Meldungen in den Vereinigten Staaten, die bei Zeitungen und Polizeidienststellen eingingen. Zunächst an der Ostküste, dann plötzlich im ganzen Land sollen fliegende Scheiben gesichtet worden sein. Sie schienen überall am Himmel. Ebenso wie auf den Covern von Science-Fiction-Magazinen wie Amazing Stories und auf Illustrationen in Zeitungen. Im Rückblick wurde daher treffend von der 1947 flying disc craze gesprochen. Einem Mann aus der Kleinstadt Carmel, Kalifornien, unweit des heutigen Silicon Valley, erschien all das ziemlich suspekt und irritierend. Denn er war zu diesem Zeitpunkt bereits seit Jahren von fliegenden Untertassen besessen – auch, wenn er selbst nie ein UFO am Himmel sah oder an außerirdische Wesen glaubte. Stattdessen hatte er solche fliegende Unterassen erfunden und sogar zum Patent angemeldet. Wirklich interessiert hat das jedoch über Jahrzehnte kaum jemanden. Erst vor wenigen Jahren wurden der Erfinder und seine futuristischen Visionen für eine Welt mit fliegenden Scheiben wiederentdeckt. Der Mann aus Mojokerto Als Alexander George Weygers im Jahr 1901 in Mojokerto, Niederländisch-Indien – dem heutigen Indonesien – zur Welt kam, war es mit dem Motorflug noch nicht weit hin. Der erste erfolgreiche Start der Gebrüder Wright lag noch ganze zwei Jahre in der Zukunft. Die Eltern von Weygers betrieben nahe Mojokerto eine Zuckerrohrplantage und ein Hotel und waren bemüht, ihrem Sohn eine möglichst gute Ausbildung zukommen zu lassen. Seine Mutter, die auch als Lehrerin tätig war, unterrichtete ihn in Sprachen wie Deutsch und Italienisch. Sein Vater brachte ihm die Botanik nahe. Im Alter von 15 Jahren schickten seine Eltern den jungen Alexander in die niederländische Heimat, um Schmiedekunst, Schiffs- und Maschinenbau, Malerei und Bildhauerei zu studieren. In den Niederlanden lernte er auch seine zukünftige Frau kennen, Jacoba Hutter, mit der er zunächst nach Java und 1926 in die Vereinigten Staaten zog. Sieht dieses Patent nach einer fliegenden Unterasse aus? ⒸAlexander Weygers / Weygers Foundation In Seattle arbeitete Weygers als Ingenieur und technischer Zeichner. Die Stadt, die Mitte der 1920er bereits über 320.000 Einwohner hatte, machte Eindruck auf ihn. In dieser Zeit soll dem Maschinenbauer und Künstler erstmals die Idee für ein potentiell revolutionäres Fortbewegungsmittel gekommen sein: eine Flugmaschine, die die Art wie Städte funktionieren, vollkommen verändern könnte. Der sogenannte Discopter, wie ihn Weygers später nannte, sollte einer kreisrunden Schale gleichen, wie Zeichnungen in einem Skizzenbuch zeigen. Im Zentrum sollte unter einer Glaskuppel ein Pilot seinen Platz finden. Drum herum sollte ein komplexes System für Motoren und Rotoren verbaut sein. Die großen Gebläse sollten Luft durch Öffnungen auf der Oberseite zum Boden hindurch saugen, wo sie mit hoher Geschwindigkeit ausgestoßen und mit schwenkbaren Leitwerken in verschiedene Richtungen geführt werden könnte. Mit diesem Antriebssystem sollte der Discopter vertikal starten und landen. Und präzise manövrierbar sollte er sein. Die fliegende Untertasse sollte „zwischen den Dächern hin und her sausen und auf speziell gefertigten Landeplattformen aufsetzen können“, heißt es in Dexter Starks Buch Tales of Extraordinary People . Doch während seiner Zeit in Seattle traf Weygers plötzlich ein tragischer Schicksalsschlag, der sein Leben aus der Bahn warf. Seine schwangere Frau Jacoba und ihr freudig erwartetes Kind starben Ende September 1928. Bei der Entbindung des Säuglings kam es zu schweren Komplikationen. Es musste ein Kaiserschnitt durchgeführt werden, der zu einem massiven Blutverlust bei der Mutter führte. „Alles ist nun einfach furchtbar“, zitiert der Reporter Ashlee Vance einen Brief des Erfinders und Künstlers in einem Artikel von Bloomberg . Weygers verfiel in eine tiefe Depression. Der Discopter Nach seinem Verlust wollte Alexander Weygers nicht mehr an seine Ingenieursarbeit denken. Stattdessen wandte er sich der Kunst zu: Er malte, schuf Skulpturen und Plastiken. Außerdem ließ er Seattle hinter sich. Er reiste umher, lernte andere Künstler kennen, arbeitete mit ihnen, protokollierte auf Dutzenden Seiten seine Arbeitsprozesse und konnte mehrere seiner Werke in Museen in Washington, D.C. und Oakland ausstellen. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, meldete sich Weygers als Übersetzer zum Dienst in der Armee. Nach zwei Jahren wurde er 1943 vom Dienst freigestellt. Er verliebte sich erneut, heiratete und ließ sich anschließend sich in Carmel nieder, wo er auf einem kleinen Grundstück ein Haus errichtete – und zwar aus Holzbohlen, Ziegeln und anderen Materialien, die er geschenkt bekam, ertauschen konnte oder die weggeworfen worden waren. Der Erfinder stellte sich vor, dass seine Discopter in riesigen Ausführungen über die Meere und zwischen den Kontinenten reisen würden. ⒸAlexander Weygers / Weygers Foundation Weygers entdeckte sein Interesse für den Maschinenbau und vor allem sein Discopter-Konzept wieder. Er sah das Fluggerät jetzt auch als Möglichkeit, im Krieg gegen die faschistischen Aggressoren zu kämpfen. Mit einem Discopter könnten Soldaten aus seiner Sicht schnell an die Front und hinter feindliche Linien sowie Verletzte in Sanitätsstationen gebracht werden. Und das sicherer und schneller als mit damaligen Helikoptern, die, wie er 1985 in einem Artikel des The Santa Clarita Valley Signal sagte , „wie Backsteine aus dem Himmel fallen“. Vor allem jedoch glaubte er, dass seine Erfindung die Welt näher zusammenrücken könnte. Einige seiner Tuschezeichnungen zeigen riesige fliegende Untertassen mit Platz für Hunderte Passagiere, die zwischen Metropolen der Welt und über die Ozeane fliegen sollten. Andere zeigen kleine Varianten der Maschine, die Mitfahrer erlauben, die an der Außenseite mit kleinen Kapseln andocken können. Auch Fracht- und Lastentransportfassungen sollte es geben, die ganze Häuser bewegen können. Der Erfinder war überzeugt, dass seine Idee umsetzbar wäre. Aber er haderte mit dem Gedanken, sie einfach so bei einem der großen Luftfahrtkonzerne vorzustellen. Er fürchtete, seine Vision könnte gestohlen und missbraucht werden. Daher meldete er sie 1944 zum Patent an . Ein Jahr später wurde der Discopter unter der Nummer US516689A eingetragen. Anschließend wandte sich Weygers mit seinem Konzept, das nun nachweislich ihm gehörte, an die großen Namen der US-Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie: United Aircraft, Ford und Northrop Aircraft etwa. Die Reaktionen fielen gemischt aus. Denn obwohl die Grundidee durchdacht und faszinierend erschien, fehlte dem Discopter so einiges für die praktische Umsetzung. Weygers wusste etwa nicht, wie er den Discopter und seine kraftvollen Rotoren antreiben sollte. Ob es etwa Diesel-, Benzin-, Elektromotoren sein sollten – oder vielleicht etwas ganz anderes. Auch haderten einige der Ingenieure, die einen Blick auf seine Entwürfe warfen, mit dem Gewicht, das die Verschalung bedeuten würde, schreibt der Luftfahrthistoriker Kevin Desmond in Electric Planes and Drones: A History . Weygers sagte in späteren Interviews, dass er sicher war, dass sich während der Entwicklung schon Lösungen finden würden und jedes Jahr neue Technologien bekannt werden, die den Discopter möglich machen könnten. Dennoch: Abkaufen wollte ihm das Konzept keiner. Einige Unternehmen sagten frei heraus, dass sie die Idee blödsinnig finden. Nur die US-Armee war offenbar von seiner Vision fasziniert. Ideenklau? Unweit seines Hauses hatte Weygers eine alte Scheune zu einer Werkstatt umgebaut , in der er an seiner Kunst und seiner Discopter-Idee arbeitete. Wie weit er bei letzterem kam, ist nicht bekannt. Ein echtes Fluggerät oder ein Discopter-Modell in Lebensgröße war in seinem Nachlass nicht zu finden. Dennoch sollen immer wieder Militärentwickler angereist sein, um sich über seine Fortschritte zu informieren. Als ab 1947 über den ganzen USA plötzlich kreisrunde Fluggeräte zu sehen waren, hatte Weygers daher einen Verdacht: Seine Idee wurde gestohlen. „Es schien, als würde die ganze Welt plötzlich über fliegende Untertassen sprechen“, so der Erfinder in der Zeitung The Santa Clarita Valley Signal . Er glaubte, das Militär habe sein Patent kopiert und von anderen Luftfahrtkonzernen umsetzen und an die eigenen Anforderungen anpassen lassen. Weygers ging mit seinem Verdacht an die Öffentlichkeit. Über mehrere Jahre versuchte er, Aufmerksamkeit für den Ideendiebstahl zu erzeugen – und bekam sie auch. Der Monterey Peninsula Herald schrieb am 12. April 1950, dass der „Discopter es womöglich ist, was Menschen zuletzt [am Himmel] sahen“. Im San Francisco Chronicle , der bereits mehrfach über Weygers künstlerische Arbeit berichtet hatte, hieß es, dass wahrscheinlich alle kreisrunden Fluggeräte in den USA und Übersee auf dem Entwurf des „modernen Leonardo Da Vinci“ basieren, der zurückgezogen und ohne elektrischen Strom lebt. Andere Zeitungen wie The Southern California Daily Trojan berichteten über das Patent , das angemeldet wurde, bevor fliegende Untertassen zu einem Phänomen wurden. Weygers war sicher, dass seine Discopter nahtlos in die städtische Infrastruktur integriert werden könnten. ⒸAlexander Weygers / Weygers Foundation Das Militär wies die Vorwürfe von Weygers zurück. Er mochte der Regierung aber nicht glauben. Enttäuscht und desillusioniert gab er den Discopter bis Mitte der 1950 erneut auf, beschreibt Dexter Starks in Tales of Extraordinary People . Weygers widmete sich wieder der Kunst und begann mit Schmiedearbeit. Wie in Zeitungen aus der Region, um San Francisco nachzuverfolgen ist, stellte Weygers immer wieder bei kleinen Ausstellungen aus und hielt auch Vorträge und Workshops zu Bildhauerei oder auch dem Anfertigen von Werkzeugen. Dass er „eine fliegende Untertasse erfunden“ hatte, wurde dann und wann als amüsante Randbemerkungen eingeflochten. Doch sprechen wollte Weygers über sein Fluggerät offenbar nur noch selten. Zuletzt gab er 1985 ein Interview über das Patent . Vier Jahre später starb er. Kommt die fliegende Untertasse noch? Sowohl Alexander Weygers selbst als auch sein Schaffen wurden nach seinem zunehmenden Rückzug aus der Öffentlichkeit vergessen. Erst in den 2000ern wurden er und sein Werk wiederentdeckt. Der wohlhabende Kunstsammler Randy Hunter stieß auf den Nachlass und das einstige Heim des Künstlers und Erfinders. Er war fasziniert und begann umfassende Nachforschungen, wie Ashlee Vance in einem Artikel und einer Mini-Dokumentation für Bloomberg ausführt . Hunter widmete Weygner ein Privatmuseum mit Skulpturen und Zeichnungen und auf dem Grundstück ließ er seine einstige Werkstatt restaurieren. Den zwischenzeitlich verstorbenen Sammler faszinierte auch, wie prophetisch und vorausschauend der Discopter des eremitischen Bastlers heute erscheint. Und wie verständlich im Rückblick seine Mutmaßungen wirken, dass jemand seine Idee geklaut haben könnte. Denn das US-Militär ließ gleich mehrere Firmen an erstaunlich ähnlichen Vehikeln forschen. Die US Army hatte unter anderem den Fahrzeugbauer Chrysler beauftragt, eine Art „fliegenden Jeep“ zu bauen. Der Chrysler VZ-6, der sich mit zwei riesigen Rotoren in die Höhe heben sollte, kam aber nie über einen wackeligen Prototypen hinaus. Auch andere Projekte wie der VZ-8 Airgeep von Piasecki Aircraft gelten als Misserfolg. Als legendärer Reinfall erwies sich ebenso der Plan des kanadischen Flugzeugbauers Avro Canada eine echte „fliegende Untertasse“ zu bauen. Der Entwurf war nicht von Weygers geklaut, sondern ging auf den britischen Ingenieur John Frost zurück. Ein riesiges Gebläse und eine Turbine sollten die Scheibe durch einen starken Luftstrahl vom Boden hieven, der durch einen Spalt zwischen Ober- und Unterseite geleitet wurde. Höher als knapp einen Meter kam das sogenannte Avrocar aber nie. Unabhängig vom US-Militärapparat arbeite auch der kanadische Erfinder Paul Moller über mehrere Jahrzehnte an fliegenden Autos. Mal in Form einer fliegenden Untertasse , die mal mit zwei großen, mal mit zahlreichen kleinen Rotoren gespickt war, die von Wankelmotoren befeuert wurden. Später in Form eines futuristischen Flugzeugrumpfes mit Kipptriebwerken. Schweben konnten seine Prototypen, aber fliegen nicht. Heute wiederum arbeiten weltweit Dutzende von Start-ups an vor allem elektrischen Fluggeräten, die den Verkehr revolutionieren sollen. In einer Weise, die von den Visionen von Weygers manchmal nicht so weit entfernt sind. Das einst als Kitty Hawk gestartete Unternehmen Wisk stellte erst Ende 2022 ein autonomes Flugtaxi vor, das Passagiere über weite Strecken transportieren soll. Die Firma Opener arbeitet mit Blackfly an einer lenkbaren Freizeitdrohne, die bereits 5.000 Flüge hinter sich haben und wohl 2023 in den Verkauf gehen soll. Und die deutsche Firma Volocopter baut an Helikopter erinnernde Passagiertransporter, die von zahlreichen Propellern angetrieben werden – und bereits erfolgreich Testflüge absolvierten. Sie sollen bei Rettungseinsätzen genutzt werden und Passagiere in absehbarer Zukunft von Flughäfen und ländlichen Gegenden direkt auf Landeplattformen auf Hochhäusern in den Metropolen bringen. Science-Fiction Michael Förtsch Leitender Redakteur Rakete Fire Rakete 0 Cooler Artikel! Job, der Bot Das dürfen leider nur 1E9-Mitglieder. Anmelden Registrieren Werde 1E9-Mitglied, um diesen Artikel weiterzulesen! 1E9 bietet dir gut recherchierten Journalismus, Newsletter und Podcasts über Zukunftstechnologien, dazu inspirierende Events und eine Community von Menschen, die Zukunft gestalten wollen. Job, der Bot Mitglied werden! Anmelden Job, der Bot Wir freuen uns immer über Feedback, als Mitglied kannst du auch kommentieren. Gib Feedback! Mitglied werden! Nein Hi, ich bin Job, der Bot! Konntest du mit diesem Artikel etwas anfangen? Ja Job, der Bot Das freut mich zu hören! Darf ich fragen warum? Abschicken Leider gab es einen Fehler. Bitte probiere es später noch einmal! Zur Startseite comments debug Kommentare Fazer login Kommentar verfassen Kommentar verfassen Compartilhe sua opinião Seja o primeiro a escrever um comentário. Weiter bei 1E9... Überschrift 3 Cooler Artikel! Überschrift 3 Button Artikel Überschrift 3 Button Cooler Artikel! Überschrift 3 Button Cooler Artikel!

bottom of page