top of page

28. Mai 2025

15 Science-Fiction-Romane, die euch durch den Sommer helfen


Die Sonne scheint, es ist warm – kurz gesagt: Der Sommer ist (fast) da. Was könnte da besser passen als ein gutes Buch im Schatten oder in lauen Nächten? Auch in diesem Jahr haben wir daher wieder eine Auswahl an Science-Fiction-Romanen zusammengestellt, die euch durch die sommerliche Zeit begleiten können.

 

Von Michael Förtsch


Der Sommer kommt. Die Tage sind wieder länger, die Nächte wärmer, und das Leben verlagert sich wieder nach draußen – zumindest theoretisch. Denn selbst wenn das Wetter mal nicht mitspielt, gibt es kaum eine bessere Zeit, sich ein gutes Buch zu schnappen und in fantasievolle, ferne Welten einzutauchen. Ob auf dem Balkon, im Park oder doch lieber drinnen auf dem Sofa – und egal, ob auf Papier oder E-Paper. Wie jedes Jahr haben wir auch diesmal wieder eine Auswahl ungewöhnlicher, kluger Science-Fiction-Romane zusammengestellt, die euch durch die heiße Jahreszeit begleiten können.

 

Mit dabei sind brandneue Werke vielversprechender junger Autorinnen und Autoren ebenso wie vertraute – und teils fast vergessene – Klassiker der Fantastik. Romane, die technische Utopien entwerfen, gesellschaftliche Entwicklungen weiterdenken oder einfach nur eskapistische Abenteuer bieten. In Der Riss von Andreas Brandhorst muss sich ein Hacker die Frage stellen, ob die Welt wirklich echt ist, oder doch nur eine Simulation. In Luminous sinniert Silvia Park über eine Welt, in der Roboter und Menschen zusammenleben. Und in When the Moon Hits Your Eye denkt der Autor John Scalzi darüber nach, was wohl wäre, wenn der Mond aus Käse wäre.



Die Triffids

Das Öl der Welt ging zur Neige. Doch dann entdeckte die Menschheit eine Lösung: die Triffids. Diese merkwürdigen, fleischfressenden Pflanzen können sich auf ihren Wurzeln fortbewegen und produzieren in großen Mengen ein benzinartiges Öl. Die Triffids werden daher weltweit in Hochsicherheitsanlagen gezüchtet und abgeerntet. Bill Masen ist ein Wissenschaftler aus London, der sich mit den Pflanzen befasst. Eines Tages erwacht er verwirrt in einem Krankenhaus und ruft um Hilfe, doch ohne Erfolg. Wie er schnell feststellt, ist er dort offenbar ganz allein.

 

Der Grund dafür? Millionen von Menschen sind erblindet, nachdem sie einen Meteorschauer am Nachthimmel verfolgt haben. Eine Situation, die zu Chaos und Angst führt. Doch es kommt noch schlimmer, als klar wird, dass sich die Triffids aus den Ernteanlagen befreien konnten und nun nach Nahrung jagen. Der im Jahr 1951 veröffentlichte Roman von John Wyndham zählt zu den Klassikern der Science-Fiction-Literatur und gilt als Warnung vor der Hybris der Menschheit, die Natur beherrschen zu wollen.


Blumen für Algernon

Charlie Gordon arbeitet in einer Bäckerei. Seine Kollegen spotten über ihn und spielen ihm Streiche. Denn er besitzt nur einen IQ von 68, weshalb ihm viele Alltäglichkeiten schwerfallen oder unbegreiflich bleiben. Seine Bemühungen, Lesen und Schreiben zu lernen, sind erfolglos. Doch dann erhält er eine Chance. Zwei Wissenschaftler haben einen Prozess entwickelt, mit dem sich die Intelligenz von Menschen steigern lässt – wie ein Test an einer Maus namens Algernon beweist. Gordon stellt sich als Testsubjekt zur Verfügung. Das Experiment glückt. Gordons IQ und Auffassungsgabe wachsen zunehmend, bis er in Tests einen IQ von 185 erreicht.

 

Sein Leben verändert sich rapide – zum Besseren und Schlechteren. Er erkennt, wie ihn angebliche Freunde ausnutzen, wie wenig er die Welt verstand, was ihm an Erfahrungen verwehrt blieb und welche Möglichkeiten sich ihm nun eröffnen. Unter anderem beginnt er den Prozess, der ihm Intelligenz verlieh, zu erforschen. Daniel Keyes’ Roman von 1959 ist eine ungewöhnliche Leseerfahrung. Die Handlung ist beispielsweise in Beobachtungen und Protokollen gefasst, die Gordon verfasste und wandeln sich mit IQ des Protagonisten. Doch ein Reinlesen lohnt, denn Blumen für Algernon war Inspiration für zahlreiche Sci-Fi-Werke und wurde etwa in den Simpsons, Spongebob und It's Always Sunny in Philadelphia zitiert


G.A.S. – Die Trilogie der Stadtwerke

Manchmal ist es nicht ganz klar, worum es in Matt Ruffs Roman eigentlich geht. Der Autor wirft dem Leser etliche Handlungsstränge und skurrile Charaktere um die Ohren. Da wäre zum Beispiel der Öko-Pirat Philo Dufresne, der mit seinem U-Boot Yabba-Dabba-Doo fiese Umweltverschmutzer jagt und Fernsehkanäle kapert, um über seine Taten zu informieren. Dann ist da Harry Gant, ein Milliardär und Industriemagnat, der sich in den Kopf gesetzt hat, einen neuen Turm zu Babel zu bauen, weil er es kann. Und dann ist da noch Grants Ex-Frau, die nun als Detektivin arbeitet und dabei von einer fast 200-jährigen Bürgerkriegsveteranin unterstützt wird.

 

Oh, und schließlich wäre da auch noch der titelgebende G.A.S., ein Supercomputer, der, wie sollte es anderes sein, die Menschheit bedroht. All die bizarren Ideen und Geschichtsstränge können überwältigen, aber führen irgendwann mehr oder weniger zusammen. Der Roman ist recht klar eine ambitionierte Satire. Vor allem auf die Werke der Sozialdarwinistin Ayn Rand, die natürlich ebenso einen Auftritt hat. Dazu bedient sich Ruff auch an Kultwerken wie Illuminatus und Schrödingers Katze. Das alles ist wild, äußerst rasant geschrieben, kreativ, aber auch unheimlich amüsant und unterhaltsam. Wenn auch nicht für jeden.


Täuschend echt

Ein namenloser Werbetexter gerät vollends in eine Sinn- und Lebenskrise. Seine Geliebte verlässt ihn und stibitzt dabei auch noch seine Kreditkarte, um sich damit einen Urlaub auf Bali zu finanzieren. Doch damit nicht genug: Auch sein Job ist in Gefahr. Denn was er tut, das können inzwischen auch Computer – oder genauer: Künstliche Intelligenz. Und das schneller und günstiger. Aber, wie er sich immer wieder versichert, nicht mit der gleichen Kreativität und Prise Esprit, die er liefern kann. Verzweifelt und mit einer „Scheiß drauf”-Einstellung wagt er sich dann aber doch selbst an die Nutzung einer Künstliche Intelligenz – und hat eine Idee.

 

Der Werbetexter erfindet eine afghanische Autorin, die ihr tragisches Leben in einem Roman verarbeitet. Geschrieben wurde das alles natürlich von einem Computer. Doch die Geschichte ist gut, sie rührt zu Tränen und wird unversehens zum literarischen Erfolg. Doch was nun? Der Ende 2024 erschienene Roman von Charles Lewinsky entwirft ein äußerst glaubwürdiges und realistisches Szenario, das auf allzu futuristische Ideen verzichtet. Er hangelt sich stattdessen an den Entwicklungen des vergangenen Jahres entlang, wodurch das Werk fast schon prophetisch erscheint. Denn die Kernidee von Täuschend echt scheint mittlerweile alles andere als unrealistisch.


Splice: The Novelization

Die beiden genialen Genetiker Clive Nicoli und Elsa Kast haben große Pläne. Sie wollen Krankheiten besiegen, das Altern aufhalten und neue Lebensformen erschaffen, deren Material genau dafür geerntet und weiterentwickelt werden kann. Und tatsächlich gelingt es ihnen: Sie erschaffen durch das Vermengen von tierischem und menschlichem Erbgut einen Hybriden, den sie in einem geheimen Labor heranwachsen lassen. Das Wesen, Dren genannt, wächst schnell und entwickelt das Aussehen einer menschlichen Frau. Diese erkennt Clive als einen potentiellen Brutpartner.

 

Wem diese Geschichte bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht. Splice ist die Romanumsetzung des gleichnamigen Films von Vincenzo Natali aus dem Jahr 2009. Dieser hatte ursprünglich wenig Erfolg, wurde aber zum Kultstreifen. Die Autorin Claire Donner folgt der Originalgeschichte weitgehend, gestaltet aber die interpersonellen Konflikte von Clive Nicoli und Elsa Kast näher aus und adressiert die ethischen Bedenken deutlicher. Auch den Grusel fasst sie sehr gut. Selbst wer den Film bereits kennt, kann daher an diesem Roman Freude haben.


Genocidal Organ

Plötzlich war die Stadt Sarajevo weg. Eine in einem Keller gebaute Atombombe hat die Großstadt dem Erdboden gleichgemacht. Es war der schlimmste Terroranschlag des 21. Jahrhunderts – aber letztlich doch nur einer von vielen. Zu vielen. Die ehemals freien westlichen Demokratien reagieren in Angst und verwandeln sich zunehmend in Überwachungs- und Polizeistaaten. Dieser Kollaps der gesellschaftlichen Ordnung soll auf einen einzigen Mann zurückgehen, der die Sprache als Waffe entdeckt und missbraucht haben soll. Der Geheimagent Clavis Shepherd ist derjenige, der ihn fassen soll.

 

Genocidal Organ vom 2009 verstorbenen Satoshi Itō – besser bekannt als Project Ito – ist ein düsterer, vielschichtiger und bedrückender Science-Fiction-Roman. Er reflektiert über die Macht der Sprache und Propaganda, Machtgefälle in der Welt, den Schein von Sicherheitspolitik und die Fragilität demokratischer Systeme. Der Roman erinnert mit seinen Themen nicht zufällig an die Videospiel-Reihe Metal Gear. Itō schrieb die Romanadaption von Metal Gear Solid: Guns of the Patriots. Außerdem war er bis zu seinem Tod mit dem bekannten Videospielentwickler Hideo Kojima befreundet.


Ship of Fools / Unto Leviathan

Die Argonos, ein riesiges Generationenschiff, transportiert die Überbleibsel der menschlichen Rasse durch den interstellaren Raum. Das geschieht bereits seit Jahrhunderten, in denen das Wissen über das Ziel, die Mission und den Ursprung des Schiffes verloren ging. Doch dann entdecken die archaischen Systeme des Schiffs ein Signal, das von einem nahegelegenen Planeten gesendet wird – ein Planet, der für die wenigen Tausend Menschen bewohnbar erscheint. Ein Team, darunter Bartolomeo Aguilera, der Berater des Kapitäns, wird auf die Oberfläche entsandt.

 

Was der Trupp entdeckt, ist irritierend. Offensichtlich war der Planet schon einmal von Menschen bewohnt. Doch diese scheinen vor langer Zeit ausgestorben – oder eher ausgelöscht worden – zu sein. Es finden sich Hinweise auf ein regelrechtes Massaker. Der Roman von Richard Paul Russo ist düster und zuweilen erschreckend. Er überrascht mit einigen unerwarteten Wendungen und ungewöhnlichen Ideen. Wer also ein Faible für Grusel und Science-Fiction hat, ist hier richtig.


Luminous

In der nahen Zukunft sind die heute zwei Koreas nach einem brutalen Krieg wiedervereint und Roboter ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft. Sie sind Helfer, Lebenspartner und sogar ein Ersatz für Kinder. Doch diese auf den ersten Blick so harmonische Gesellschaft ist nicht ohne Probleme, wie man durch die Erlebnisse mehrerer Protagonisten erfährt. Der Polizist Jun ermittelt fast täglich zu Verbrechen, in die Roboter involviert sind. Seine Schwester arbeitet hingegen als Programmiererin in einer der großen Robotikfirmen. Und die junge Ruijie entdeckt auf einem Schrottplatz einen Roboter, der ihr Freund wird.

 

Die Erzählstränge der drei Hauptfiguren verlaufen zunächst separat, aber werden schließlich durch familiäre Bande und einen Roboter – oder ist er vielleicht doch fast schon Mensch? – zusammengeführt. Der Roman von Silvia Park ist fantasievoll, farbenfroh, schafft eine opulente Welt voller einfallsreicher Konzepte und kurioser Elemente. Jedoch bleiben die Charaktere letztlich etwas scherenschnitthaft, distanziert und werden der so ambitioniert und detailreich ausgestatteten Welt nicht ganz gerecht.


Der Riss

Es läuft echt mies für Flynn Darkster. So begnadet er als Hacker auch sein mag, er wurde nun gefasst, als er versuchte, in das Computersystem des Pentagon einzudringen. Doch er erhält noch eine Chance. Entweder er verbringt den Rest seines Lebens im Gefängnis oder er stellt seine Fähigkeiten in den Dienst der Regierung. Er entscheidet sich für Letzteres und wird Teil einer Forschungsgruppe, die ein einziges Ziel hat: herauszufinden, ob unsere Welt nur eine Computersimulation ist, oder nicht. Und es mehren sich die Hinweise, dass These Nummer 1 zutrifft.

 

Die US-Regierung ist jedoch nicht die Einzige, die Antworten sucht. Auch andere Projekte und Gruppen verfolgen das gleiche Ziel und versuchen, den anderen zuvorzukommen. Der Roman von Andreas Brandhorst beginnt als Agenten- und Hacker-Thriller. Erst gegen Ende wandelt er sich in einen echten, recht abgedrehten Science-Fiction-Roman, der einen – teils gefühlt, teils sprichwörtlich – durch Raum und Zeit katapultiert. Dabei erscheint die Handlung zuweilen verworren, sprunghaft – und leider ohne die philosophische Tiefe, die beispielsweise The Matrix auszeichnet. Brandhorst liefert jedoch interessante Gedanken zu aktuellen technologischen Entwicklungen, schillernde Figuren und ein Ende, das zumindest für Debatten offen ist.


Die Wiege der Schöpfung

Auch in über 200 Jahren ist die Menschheit immer noch dabei, ihren kosmischen Vorgarten zu erkunden. Nach einer 35-jährigen Reise dringt die Shadow als erstes Raumschiff an die äußersten Bereiche unseres Sonnensystems vor, um die Existenz eines neunten Planeten zu erforschen, der sich in der Oortschen Wolke verbergen soll. Was die Crew, darunter der auf der Reise geborene Salma, entdeckt, scheint jedoch ein schwarzes Loch zu sein. Dieses sendet offenbar eine Nachricht aus. Als die Menschen an Bord antworten, gibt das Loch den Blick auf einen erdähnlichen Planeten frei.

 

Die Entdeckung der Shadow bleibt nicht lange geheim. Bald sind mehrere weitere Schiffe auf dem Weg zur neu entdeckten Welt. Das bleibt nicht ohne Folgen. Wie bei vielen Romanen von Stephen Baxter ist auch dieser von zahlreichen konzeptuellen Überlegungen und Gedankenexperimenten durchzogen. Es ist keine abenteuerliche oder actionreiche, sondern eine oft kühle und sinnierende Erzählung. Viele der Charaktere bleiben flach und letztlich unbedeutend. Dennoch fasziniert Die Wiege der Schöpfung.


Die letzte Geschichte der Welt

Die Menschheit hat es wieder einmal vermasselt. Sie hat zugelassen, dass die Welt von „Drachen” verwüstet wird. Nur wenige Menschen leben noch. Einer von ihnen ist der junge Ariel de la Sauvage. Er stolpert zufällig in eine Höhle und entdeckt dort eine Künstliche Intelligenz, die wortwörtlich in ihn hineinspringt und die gesamte Geschichte der Menschheit aufgezeichnet hat. Diese Geschichte ist wilder, als es sich jemals jemand vorstellen könnte. Sie erklärt auch, wieso rund 11.000 Jahre in der Zukunft Tiere sprechen können, es Zauberer gibt und hin und wieder Roboter durch die Gegend stolpern.

 

Tatsächlich ist der Roman von Robin Sloan wahnsinnig wild und herrlich absurd. Auf aberwitzige Weise überkreuzt er Science Fiction, Comedy, Fantasy und die mythische Arthus-Legende. Denn nach seiner Entdeckung begibt sich Ariel auf eine Reise um die Welt. Er scheitert daran, ein altes Schwert aus einem Stein zu ziehen, und entdeckt dabei, was es mit den „Drachen“ auf sich hat und wie es sich mit der Theorie des Dunklen Waldes verhält. All das ist amüsant und recht schwungvoll geschrieben. Trotz der umfassenden Hintergrundgeschichte schafft es der Roman, den Leser nicht zu überwältigen, sondern macht einfach Spaß.


Das Ende ist beruhigend

Der Klimawandel war nicht aufzuhalten. Im Jahr 2130 ist die Erde kaum wiederzuerkennen. In vielen Regionen ist das Leben nahezu unmöglich geworden. Dennoch geht es der Malerin Esther und der Ingenieurin Théa sehr gut. Sie leben in Spes I, einem Dorf in Italien, das vollständig von einer schützenden Glaskuppel umgeben ist. Während anderswo Menschen hungern und sterben, sollen feinsinnige Geister hier bei gutem Wein weiterhin ihrer Passion nachgehen. Doch als zwei neue Künstler unter der Kuppel eintreffen und Théa verschwindet, verändert sich alles …

 

… und bald findet sich Esther außerhalb der Kuppel wieder. Mit einer Mission. Die Autorin Carla Kaspari hat mit Das Ende ist beruhigend eine clevere Mischung aus Climate Thriller und Sozialstudie geschaffen. Denn sie zeichnet ein reizvolles Abenteuer in einer erschreckend finsteren und glaubwürdigen Zukunft. Gleichzeitig seziert und parodiert sie mit eleganten Worten die Dekadenz und Arroganz der modernen Kunst- und Künstlerszene. Das ist sowohl aufregender als auch anregender Lesestoff.


When the Moon Hits Your Eye

Tja, nun ist es passiert. Über Nacht hat sich der Mond in Käse verwandelt. Oder wurde er durch eine riesige Kugel aus Käse ersetzt? Letztlich ist das egal, die Frage ist: Was nun? Genau das muss die Menschheit in diesem Roman herausfinden, der sich jedoch eher wie eine Reihe von miteinander verknüpften Kurzgeschichten anfühlt. Dabei tritt ein wilder Mix aus Charakteren auf: Ein Milliardär und Chef eines Raumfahrtunternehmens, ein Käseverkäufer, ein Priester, NASA-Astronauten und eine Gruppe von Nerds an einer Highschool zum Beispiel.

 

Der Roman von John Scalzi ist ebenso absurd wie fesselnd. Jedes Kapitel beziehungsweise jede Kurzgeschichte behandelt eine gänzlich eigene Thematik, wobei die käsige Situation als Anlass dient, letztlich aber fast im Hintergrund zu verschwinden droht. Es geht um plötzlichen Ruhm, den sicheren Tod, den Sinn des Lebens und die Angst vor dem Unerklärlichen. All das ist in einem flotten, humorvollen und manchmal auch herzerwärmenden Ton abgefasst, sodass die 326 Seiten schnell gelesen sind.


Polybius

Die junge Andi ist gerade erst mit ihrer Mutter in das kleine Örtchen Tasker Bay gezogen. Ein recht verschlafenes Kaff, das sie am liebsten sofort wieder verlassen würde. Um Geld zu verdienen, arbeitet sie als Aushilfe in der örtlichen Arcade-Halle, wo sie sich mit dem Sohn des Sheriffs anfreundet. Eines Tages schleppt ihre Chefin Mal einen neuen Videospielautomaten an, den sie günstig erworben hat: Polybius. Der wird zu einem Überraschungserfolg. Kinder aus der ganzen Stadt stehen davor Schlange.

 

Schnell stellt sich heraus: Irgendetwas stimmt mit dem Automaten nicht. Polybius von Collin Armstrong ist eine sehr freie Adaption der gleichnamigen urbanen Legende über einen Videospielautomaten, der wahlweise von der CIA, dem KGB oder sogar Außerirdischen entwickelt wurde, um Gedanken zu lesen oder zu manipulieren. Der Roman ist zackig, zuweilen aber auch etwas holprig abgefasst. Er ist voller 80er-Jahre-Nostalgie und Anspielungen auf andere Mythen und Legenden. Das ist für Stranger-Things- und Akte-X-Fans durchaus unterhaltsam.


Jumpnauts

Die Staaten der Welt haben sich zu zwei gigantischen Machtblöcken zusammengeschlossen. Die Pazifische Liga und die Atlantische Allianz kämpfen um die Vorherrschaft auf der Erde. Die Spannungen zwischen ihnen verstärken sich, als unbestreitbar wird, dass die Erde von außerirdischen Kräften besucht wird – und das seit Tausenden von Jahren. Dem jungen Astronomen Jiang Liu gelingt es, eine merkwürdige, potenziell extraterrestrische Transmission abzufangen. Er tut sich daraufhin mit zwei weiteren Wissenschaftlern zusammen.

 

Die drei Wissenschaftler wollen als Erste Kontakt mit Außerirdischen aufnehmen und damit die Grundlage für Frieden schaffen. Der Roman der chinesischen Autorin Hao Jingfang ist ein mitreißendes Science-Fiction-Abenteuer, das auch als Fernsehserie funktionieren könnte. Er ist temporeich und die Handlung ist mitreißend. Als Leser stolpert man jedoch über einige merkwürdige Beschreibungen sowie grobe Dialoge. Auch der starke Einfluss recht abstrakter philosophischer Elemente – etwa aus dem Mohismus – kann etwas aus der Geschichte reißen. Trotzdem bleibt Jumpnauts ein empfehlenswerter Science-Fiction-Exkurs.

Michael Förtsch

Michael Förtsch

Leitender Redakteur

554

Cooler Artikel!

NewBot3.png
Job, der Bot

Das dürfen leider nur 1E9-Mitglieder.

Werde 1E9-Mitglied, um diesen Artikel weiterzulesen!

NewBot3.png

1E9 bietet dir gut recherchierten Journalismus, Newsletter und Podcasts über Zukunftstechnologien, dazu inspirierende Events und eine Community von Menschen, die Zukunft gestalten wollen.

Job, der Bot
NewBot3.png
Job, der Bot

Wir freuen uns immer über Feedback, als Mitglied kannst du auch kommentieren.

Hi, ich bin Job, der Bot! Konntest du mit diesem Artikel etwas anfangen?

NewBot3.png
Job, der Bot

Das freut mich zu hören!

Darf ich fragen warum?

Leider gab es einen Fehler. Bitte probiere es später noch einmal!

Kommentare

Compartilhe sua opiniãoSeja o primeiro a escrever um comentário.

Weiter bei 1E9...

Überschrift 3

Cooler Artikel!

Überschrift 3

Artikel

Überschrift 3

Cooler Artikel!

Überschrift 3

Cooler Artikel!

e8d0892b-dad4-47a7-8a3e-eef8207831d6

68379ee22bb50bcaebb9f596

bottom of page