Krypto-Crash in Argentinien: Ermittlungen gegen Präsident Milei
20. Februar 2025 um 06:48:20
Wolfgang Kerler
Ein einziger Post – und Argentiniens Präsident Javier Milei steckt in der wohl schwersten Krise seiner Amtszeit. Mit einem enthusiastischen Text auf X bewarb er die neue Kryptowährung $Libra, angeblich ein Projekt zur Finanzierung kleiner Unternehmen. Tausende Argentinierinnen und Argentinier investierten daraufhin in das Kryptogeld, der Kurs explodierte – bis eine kleine Gruppe unbekannter Insider ihre Anteile verkaufte und 90 Millionen Dollar abräumte.
Der Preis von $Libra kollabierte, zahllose Anleger verloren ihre Ersparnisse. Während Milei jede Verantwortung von sich weist und beteuert, die Details nicht gekannt zu haben, legen Screenshots und Berichte nahe, dass der Präsident sich mindestens zweimal mit den Entwicklern von $Libra getroffen hat – einer von ihnen gab sich sogar als sein Berater aus, wie der Spiegel berichtet.

Die Opposition wittert Betrug und fordert ein Amtsenthebungsverfahren. Erste Klagen sind bereits bei Gericht eingereicht, und eine Antikorruptionsbehörde soll nun herausfinden, ob Milei oder seine Vertrauten gezielt von der Spekulation profitiert haben. Der Präsident selbst, dessen Politik laut Umfragen nach wie vor von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wird, tut den Skandal währenddessen als unglückliches Spekulationsrisiko ab.