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Indische Regierung rudert bei Überwachungs-App zurück

Michael Förtsch

3. Dezember 2025 um 15:36:00

Michael Förtsch

Eigentlich klingt das Vorhaben durchaus nobel. Das indische Ministerium für Telekommunikation hat eine App entwickelt, die Smartphone-Nutzer vor Betrügern, Phishing und anderen Gefahren schützen und diese unmittelbar den Behörden melden soll. Im Falle eines Diebstahls soll sich das Smartphone mithilfe der App wiederfinden lassen. Bürgerrechtler und IT-Sicherheitsfachleute erachten die als Sanchar Saathi – indisch für Kommunikationspartner – getaufte App jedoch als potentielles Überwachungswerkzeug. Denn sie nistet sich tief in das System ein und hat Zugriff auf Anrufe, SMS, den Inhalt anderer Messenger-Apps, Bilder, Videos und weitere Daten.

Als bekannt wurde, dass Indien von Smartphone-Herstellern verlangt, Sanchar Saathi auf ihren Telefonen vorzuinstallieren – und zwar so, dass sich die App nicht deinstallieren lässt –, kam es zu extremer Kritik. Oppositionsparteien und weite Teile der Bevölkerung warfen der Regierung die Vorbereitung einer Überwachungsdiktatur vor. Smartphone-Produzenten, allen voran Apple, weigerten sich, den Vorgaben der Regierung zu folgen. Mittlerweile rudert die indische Regierung zurück. Es soll nun doch keinen Installationszwang geben und angeblich gäbe es keine anderen Ziele als den Schutz der Nutzer.

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