top of page

Future Feed

Logo von 1E9 Denkfabrik GmbH

Britische Regierung will per KI Morde "vorhersagen"

Laurenz Lehmann

10. April 2025 um 12:43:50

Laurenz Lehmann

Gibt es eine Möglichkeit, Morde vorauszusagen? Die britische Regierung scheint das jedenfalls zu glauben. Sie lässt ein Tool entwickeln, das mithilfe Künstlicher Intelligenz Menschen identifizieren soll, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Mord begehen könnten. Das Projekt mit dem harmlos klingenden Namen "Sharing Data to Improve Risk Assessment" greift auf Daten aus Polizeiakten, dem Gesundheitswesen und Sozialdiensten zurück. Ziel ist es, Risikopersonen frühzeitig zu erkennen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen – nicht aber, um unmittelbar strafrechtlich gegen sie vorzugehen.


Menschenrechtsorganisationen und Datenschützer sehen das Projekt jedoch kritisch. Die Sorge: Personen könnten aufgrund algorithmischer Bewertungen unter Generalverdacht geraten – ohne jemals eine Straftat begangen zu haben. Besonders problematisch ist der Zugriff auf sensible persönliche Daten. Es stellt sich die Frage, ob auch Menschen ohne Vorstrafen plötzlich ins Visier geraten könnten. Zudem wird befürchtet, dass soziale Ungleichheiten durch das automatisierte Profiling verstärkt werden.


Der Einsatz von KI zur Verbrechensverhütung ist nicht neu – doch das britische Projekt hebt das Konzept auf eine neue Stufe. Es steht exemplarisch für den schwierigen Balanceakt zwischen technologischem Fortschritt und bürgerlichen Rechten. Wie zuverlässig sind solche Vorhersage? Wo endet Prävention und beginnt Vorverurteilung? Und wer entscheidet eigentlich, was ein "Risikoprofil" ist? Der Ausgang dieses Experiments dürfte weit über Großbritannien hinaus aufmerksam verfolgt werden. Mehr dazu könnt ihr bei The Guardian nachlesen.

Kommentare

Comparte lo que piensasSé el primero en escribir un comentario.
bottom of page