Australisches Start-up bietet Biocomputer mit Gehirnzellen an
5. März 2025 um 10:51:56
Michael Förtsch
Es klingt wie Science Fiction, ist es aber nicht. Das australische Start-up-Unternehmen Cortical Labs hat den weltweit ersten Biocomputer auf den Markt gebracht. Der CL1 arbeitet mit einem Zentralprozessor aus Silizium, der jedoch mit gezüchteten menschlichen Gehirnzellen verbunden ist. Laut Cortical Labs bietet dieser Computer die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben schneller zu lösen und Daten besser zu lernen, da sich der organische Teil des Systems je nach Anforderung natürlich weiterentwickeln und spezialisieren kann.
In der Tat sehen Forscher in solchen Systemen, die auch als Wetware oder Synthetic Biological Intelligence bezeichnet werden, ein großes Potenzial für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz, für die Entwicklung von Medikamenten oder auch für die Erforschung von Krankheiten. Denn Biocomputer könnten nicht nur als Rechenhardware eingesetzt werden, sondern auch als mögliche Versuchstiere, wenn es um die Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer geht.
Sonderlich günstig ist der CL1 übrigens nicht. Cortical Labs verlangt 35.000 US-Dollar dafür. Alternativ bietet das Unternehmen auch einen Cloud-Zugang zu den Rechnern an, die allerdings ein ethisches Dilemma aufzuwerfen drohen. Denn mit zunehmender Komplexität und neuronaler Masse stellt sich die Frage, ob ein solcher Computer fühlen, Bewusstsein und echte Intelligenz entwickeln könnte.